Vatikan: Eucharistie als Quelle des Friedens, der Solidarität und der Gemeinschaft
Die Eucharistie als Quelle des Friedens, der Solidarität und der Gemeinschaft entdecken
und feiern. Das ist es, was Papst Johannes Paul II. mit dem Jahr der Eucharistie erreichen
möchte. So schreibt er es in seinem Apostolischen Schreiben "Mane nobiscum Domine
- Bleibe bei uns, Herr", das heute im Vatikan veröffentlicht wurde. Es soll Bischöfe,
Preistern und Gläubigen als Leitfaden dienen für das Jahr der Eucharistie, das am
17. Oktober beginnt. Die Eucharistie als Feier der realen Präsens Christi ist Quelle
und Höhepunkt des kirchlichen Lebens, betont Johannes Paul II. in seinem Apostolischen
Schreiben. Er ruft die Diözesen und Pfarreien auf, mit verschiedenen Aktivitäten und
Initiativen diese zentrale Bedeutung der Eucharistie für das Christentum wieder ins
Bewusstsein zu rufen. Dazu gehörten etwa die würdige Feier der Eucharistie, die Wiederentdeckung
der eucharistischen Anbetung oder eine besondere Gestaltung des Fronleichnamsfestes.
Johannes Paul erinnert daran, dass die geltenden Normen und Beschränkungen bei der
Feier der Eucharistie zu beachten sind, nicht zuletzt weil sie Quelle und Zeichen
der kirchlichen Einheit sei. Der Papst geht in seinem Schreiben aber nicht auf Einzelfragen
etwa aus dem Bereich der Ökumene ein. Deutlich wird er aber, wenn er an die Sonntagspflicht
erinnert und daran, dass für die Gläubigen aus der Begegnung mit Christus in der Eucharistie
auch ein entsprechendes Zeugnis und Engagement in der Gesellschaft folgen müsse. Es
sei falsch, wenn man glaube, ein öffentlicher Bezug auf den Glauben störe die berechtigte
Autonomie des Staates und der zivilien Instuttionen oder können zu Intoleranz ermutigen,
betont der Papst. Die "Kultur der Eucharistie" müsse eine "Kultur des Dialogs" fördern.
"Das Gespenst des Terrors und der Tragödie des Krieges ruft die Christen mehr denn
je auf, die Eucharistie als eine große Schule des Friedens zu leben." so Johannes
Paul II. wörtlich. Abschließend unterstreicht der Papst, dass eine Kultur der Eucharistie
auch zu einer Gesellschaft mit mehr Gerechtigkeit und Brüderlichkeit führen müsse
weltweit. Er erinnert dabei an die Millionen Menschen, die von Hunger gequält werden,
die Krankheiten, die die Entwicklungsländer geißelten, an das Problem der Arbeitslosigkeit
und der Migration.