Die internationale Gemeinschaft sollte noch mehr Druck machen auf den Sudan - sonst
läßt sich der Provinz Darfur nicht helfen. Das sagt Bischof Antonio Menegazzo, Apostolischer
Administrator von El Obeid; zu seinem Bistum gehört ein Teil des Darfur. Die Vertreibungen
und Tötungen in der Region gingen weiter wie bisher, so der Bischof, der seit über
vierzig Jahren im Sudan arbeitet. Die Behörden vor Ort zeigten auch Besuchern aus
dem Ausland die kalte Schulter - das habe leider auch der Gesandte des Papstes, Erzbischof
Paul Joseph Cordes, erfahren müssen. Der Nuntius und Cordes hätten, so Menegazzo,
"Schwierigkeiten gehabt, lokale Gesprächspartner zu finden, und nur ein einziges Flüchtlingscamp
besuchen können." Derweil haben die USA den Druck auf die sudanesische Regierung
noch verschärft. Sie wollten "morgen oder übermorgen" ein Votum des UNO-Sicherheitsrats
zum Thema Darfur herbeiführen. Die sudanesische Regierung hingegen fordert eine Sondersitzung
der Arabischen Liga zum Thema Darfur und kündigt die Freilassung des berüchtigten
Islamisten-Denkers Hassan al-Turabi an. Turabi ist lange Zeit eine Art graue Eminenz
des islamischen Fundamentalismus gewesen und gilt als einer der Drahtzieher des Darfur-Konflikts. (misna/reuters
28.07.04 sk)