Kardinal Karl Lehmann hat die von der Bundesregierung geplante Reform des Lebenspartnerschaftsgesetzes
kritisiert. "Man traut zunächst den eigenen Augen und Ohren nicht", schreibt der Vorsitzende
der Deutschen Bischofskonferenz in einem vorab verbreiteten Beitrag seiner Bistumszeitung
über die Begründung des Vorhabens. Die vorgesehene Angleichung an die Ehe sei eine
grundlegende Veränderung der bisherigen Zielbestimmung, nur Diskriminierungen abzubauen.
Die Einführung einer Stiefkindadoption wird nach Meinung Lehmanns "eine schwierige
Debatte um das Kindeswohl auslösen". Denn es seien "zwei leibliche Elternteile vorhanden
und verantwortlich". Die Kirche habe schon früher davor gewarnt, den im Grundgesetz
verbürgten wesensmäßigen Unterschied zwischen Lebenspartnerschaft und Ehe nicht
zu verwischen, so der Kardinal. Lehmann wirft SPD und Bündnisgrünen vor, der Einigung
über den Gesetzentwurf sei "ein übler Schacher" vorausgegangen. (kna 27.07.04 lw)