Diese Meldung aus dem Vatikan ließ vor wenigen Tagen aufhorchen: Die Ikonen-Madonna
von Kazan kehrt nach Russland zurück. Am 28. August händigt eine päpstliche Delegation
die Ikone dem Moskauer Patriarchat aus. Darin kann man ein Zeichen der Entspannung
zwischen katholischer und russisch-orthodoxer Kirche sehen, sagt der Jesuitenpater
Germano Marani, Spiritual am päpstlichen Institut Russicum.
„Es ermöglicht,
die Rückerstattung der Ikone von jenem Treffen zu entkoppeln, von dem man so viel
spricht: dem Treffen zwischen dem Heiligen Vater und dem Patriarchen Alexej. Die Geste
des Papstes ist großzügig gegenüber der russischen Kirche. So bekommt diese Rückerstattung
einen hohen symbolischen Wert für alle Beteiligten. Vor allem in diesem Moment, in
dem wir von Ökumene der Heiligkeit sprechen und von Ökumene der Märtyrer.“
Die
Ikone schmückte seit elf Jahren die Privatgemächer des Papstes, der sie als Geschenk
erhalten hatte. Die Madonna von Kazan zählt zu den bekanntesten und am meisten verehrten
Ikonen der russisch-orthodoxen Kirche, so Pater Marani. „Die orthodoxen Gläubigen
empfinden diese Abwesenheit ihrer Madonnenikone aus ihren Kirchen und aus Russland
als großen Verlust. Auch wenn wir eingestehen müssen, dass wir nicht wissen, ob sie
wirklich das Original ist. Sicher ist aber, dass praktisch in allen russischen Kirchen
Kopien dieser Ikone verehrt werden. Zum Beispiel eine in Petersburg, und zwei in Moskau,
davon eine auf dem Roten Platz in Moskau in einer Kirche, die erst in den letzten
paar Jahren wieder errichtet wurde.“ (rv 14.07.04 gs)