Mindestens 220 Tote und Millionen Obdachlose – und es ist erst die ZWISCHENBilanz
der Überschwemmungen in Indien, Bangladesh und Nepal. Die Hilfsarbeiten gehen langsam
voran, die Wettervorhersagen sind schlecht. Am schlimmsten vom Monsun betroffen sind
die Bundesstaaten Assam, Bihar und Westbengalen – dort allein müssen 10 Millionen
Menschen um ihr Hab und Gut fürchten. In Bangladesh bietet die Kirche im Kampf gegen
die Folgen der Flutkatastrophe den Menschen mehr Schutz als die staatlichen Einrichtungen,
berichtet der Saverianer-Pater Algio Coni, der seit 30 Jahren Missionar in Bangladesh
ist:
OT Die lokalen Zeitungen HIER sprechen von drei Millionen Menschen in
prekären Zuständen – ihre Dörfer und auch ihr Land steht unter Wasser, das heißt,
auch die Ernte ist verloren. Fast alle Diözesen im Norden kümmern sich um die obdachlos
Gewordenen. Wir stellen Quartiere, Mahlzeiten und Kleidung. Die Hilfe der Regierung
bleibt dagegen sehr begrenzt. Sie gibt ein wenig Reis, aber der reicht nur für ein,
zwei Tage. Der Bedarf in dieser Notlage für Millionen Menschen wäre ein ganz anderer.
Die
Betroffenen gehen allerdings gelassen mit der Lage um, beobachtet Pater Coni.
OT
Die Häuser hierzulande sind aus Lehm und Bambus – wenn es zu einer Überschwemmung
kommt, dass lösen sie sich langsam auf, daher die Unmengen an Obdachhlosen. Aber die
Bengalesen passen sich leicht an alle möglichen Situationen an. Auch aus dieser Überschwemmung
machen sie sozusagen kein Drama. Sie wissen, dass das fast jedes Jahr so ist. (rv
16.07.04 gs)