Die Kirche im Heiligen Land ist alles andere als zufrieden mit dem jüngsten Urteil
des Obersten Gerichts zur "Sicherheits-"Mauer. Das sagt der Franziskaner David Jaeger
von der so genannten Kustodie der Heiligen Stätten. Auf der einen Seite sei das Mauer-Urteil
zwar ein Stolperstein gegen einen ungehinderten Weiterbau. Aber:"Es leugnet nicht
die Legitimität der Mauer als solche. Gerade dadurch, dass es einen Teil der Mauerführung
delegitimiert, hilft das Gericht der Regierung, sich gegen Kritik von außen zu wehren.
Dabei geht es hier um eine Mauer, die die Bauern von ihren Feldern trennt, die Kinder
von ihrer Schule, die Arbeiter von ihren Arbeitsplätzen, die Kranken vom Krankenhaus.
Die Mauer schneidet tief ins Mark von ganzen Gemeinden. Außerdem riskieren viele Dörfer,
von der Mauer zu einem Ghetto gemacht zu werden. Es ist oft ein richtig surreales
Szenario." (rv 1.7.04 sk)