In China soll eine Kampagne in Gang sein, die versucht, romtreue Bischöfe der kommunistischen
Partei in die Arme zu treiben. Das schreibt die Nachrichtenagentur Asianews unter
Berufung auf Informanten wenige Tage nach der Kritik des Vatikans an neuerlichen Verhaftungen
von romtreuen Bischöfen:
Diesen Informanten der Agentur zufolge haben die
chinesischen Behörden regelrechte Umerziehungsmaßnahmen eingeführt. Bischöfe und Priester
der romtreuen, also der so genannten Untergrundkirche, sollen entführt und gezwungen
worden sein, der patriotischen Vereinigung beizutreten – das ist die Behörde, die
die katholische Kirche in China kontrolliert. Im Fall des vor wenigen Tagen festgenommenen
Bischofs Zhao Zhendong hatte eine Sprecherin des staatlichen chinesischen Religionsbüros
mitgeteilt, er absolviere lediglich einen Kurs, sei aber auf freiem Fuß. Um was für
einen Kurs es sich dabei handelt, blieb offen.
Für die Bischöfe, Priester und
Seminaristen der regierungstreuen Kirche sind Kurse eine Selbstverständlichkeit. Mehrere
Monate im Jahr bringen die von Peking ernannten Kirchenmänner – nach Angabe von Asianews
– in Seminaren über Religionspolitik und Marxismus zu.
Dennoch erstrecke sich
die Kontrolle der Behörden seit vier Jahren nicht nur auf die romtreue, sondern auch
auf die offizielle katholische Kirche. Mehr als 80 Prozent der vom Regime ernannten
Bischöfe hätten Peking zu einer Versöhnung mit dem Vatikan gedrängt, berichtet die
Agentur.