Der Prager Kardinal Miloslav Vlk ist besorgt darüber, dass der tschechische Präsident
Vaclav Klaus den Staatsvertrag mit dem Vatikan neu verhandeln will. Klaus verwirft
den Text in der Form, wie er zwischen Rom und Prag noch zur Amtszeit von Vaclav Havel
ausgehandelt wurde. Der Vertrag ist wichtig, um die Rechte der tschechischen Kirche
zu sichern. Kardinal Vlk sagt, dass die Forderung des Präsidenten nach Neu-Verhandlung
im denkbar ungünstigsten Moment kommt.
inserto vlk 1 "Wir haben ja jetzt
gar keinen Nuntius! Ender ist schon nach Berlin abgereist, einen neuen hat der Vatikan
noch nicht ernannt, und dabei ist das eine Sache zwischen dem Vatikan und unserer
Regierung." Die tschechischen Bischöfe können also nichts tun, haben aber großes
Interesse an dem Vertrag, denn ihre freie Religionsausübung könnte jederzeit durch
eine einfache Gesetzesänderung gefährdet werden.
inserto vlk 2 "Ein internationaler
Vertrag ist stärker als ein nationales Gesetz; wir wollen, dass die Freiheit, die
wir derzeit haben, durch einen internationalen Vertrag anerkannt und gesichert wird." (sk
rv 20.2.)