Produkte aus Industriestaaten überschwemmen fast überall wie selbstverständlich die
südlichen Länder. Umgekehrt sind Landwirtschaftsprodukte aus dem Süden in Europa oft
mit unüberwindlichen Importzöllen belegt. Die Europäer schützen mit dieser Politik
ihre eigene Landwirtschaft. Was aus hiesiger Sicht verständlich ist, bedeutet für
die armen Länder ein großes Problem. Darum ging es bei einer Konferenz der UNO-Agentur
für Landwirtschaftsentwicklung, die gestern in Rom zuende ging. Mit dabei war auch
der Präsident von Burkina Faso, Blaise Compaoré.
„Wir spüren in der Regel nicht
sehr viel von den Versprechungen der Industrieländer, Bedingungen zu schaffen, unter
denen auch die Länder des Südens vom Weltmarkt profitieren können. Wir versuchen zwar
mit den einzelnen Verantwortlichen zu sprechen, aber man hört dann einmal, dass in
den USA die Wahlen vor der Tür stehen, ein andermal gibt es Wahlen in Europa, dann
wird die Osterweiterung Europas vorgebracht oder die europäische Agrarpolitik usw.
Sicher, es gibt schon Länder in Europa, die sensibel für unsere Probleme sind. Andere
aber sehen nur ihre eigenen Interessen. Mit anderen Worten, wir warten noch darauf,
dass etwas sich bewegt.