Der ungarische Primas, Kardinal Peter Erdö, sieht in der Bevölkerung seines Landes
große Unsicherheit über ihre Zukunft in der EU. Verstärkt werde dieses Gefühl durch
die Tatsache, dass nicht einmal die europäischen Spitzenpolitiker derzeit genau wüssten,
in welche Richtung sich die Union in der nächsten Zeit entwickeln werde. Als Beweis
dafür nannte der Erzbischof von Esztergom-Budapest die europäische Verfassungsdebatte.
Wichtige Unterstützung erhofft sich Kardinal Erdö von der EU-Mitgliedschaft für
eine Aussöhnung mit den Nachbarländern. Dabei geht es vor allem um die Behandlung
großer ungarischer Minderheiten in angrenzenden Staaten. Die Kirche in Ungarn versuche
den ungarischen Katholiken jenseits der Grenzen zu helfen, etwa durch Stiftungen oder
Unterstützung von Studenten. Die Hilfe für die Minderheit sei aber dann am wirksamsten,
wenn man "gute Beziehungen zur Mehrheit in den Nachbarländern pflegt", so Erdö. (sk
kathpress 18.2.)