2004-02-17 13:01:41

Vatikan: Entsetzen über Klonen


Für die Päpstliche Akademie für das Leben ist es ein trauriger 10. Geburtstag: Beinahe pünktlich zum Jahrestag wurde aus den USA ein Durchbruch im Klonen von menschlichen Embryonen bekannt. Eine scharfe Kritik dieser Forschungen kommt von Vatikan-Bischof Elio Sgreccia. Der Bioethik-Experte gehört zur päpstlichen Lebens-Akademie. "Aus ethischer Sicht ist das so genannte therapeutische Klonen doppelt verwerflich. Erstens ist Klonen eine widernatürliche Prozedur. Es ist monströs, eine Fotokopie nach unserem Willen von einer Person zu machen – es ist noch monströser, wenn man dann den Embryo lediglich zu therapeutischen Zwecken ausschlachtet. Therapeutischen Zwecken, die wissenschaftlich noch gar nicht erwiesen sind. Es gibt keinen Beweis, dass das zu irgendwas nützlich sein könnte. Es gibt dagegen Beweise, dass, um Krankheiten zu heilen, adulte Stammzellen helfen können. Vorzeigbare Ergebnisse haben die Forscher bisher nur mit adulten Stammzellen bekommen. Dieses Herumreiten auf dem Weg des Klonens – und dass dann unter dem Etikett „therapeutisch“ laufen zu lassen – macht auf mich den Eindruck, dass es da um eine politische Schlacht geht. Da will jemand unbedingt die Freiheit, mit dem menschlichen Embryo das zu tun, was aus Sicht der Industrie gut wäre."

Gibt es denn eine Art des Klonens von Embryonen, die ethisch akzeptabel wäre?

"Nein. Denn vom Ansatz des Klonens her wird da ein menschliches Sein – der Embryo – ohne die Liebesverbindung von Mann und Frau produziert, durch eine Art asexuelle Reproduktion. Außerdem wird dabei noch nicht einmal das genetische Erbe von zwei Eltern genutzt, sondern nur von einem einzigen Individuum – Material, das aus einer Körperzelle stammt. Dieser Wunsch, die Bildung eines menschlichen Wesens total zu beherrschen, ist in sich unmoralisch – viel unmoralischer als Selektion oder als Rassismus."







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