Vereinte Nationen: Vatikanvertreter tritt für Familien ein
"Die Familie muss eine zentrale Rolle bei der Aufrichtung einer gesunden Gesellschaft
spielen." Das hat der Vertreter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof
Celestino Migliore, jetzt in New York betont. Die Familie stelle die erste "Zelle
der Gesellschaft" und ihr Fundament dar, so Migliore bei der Sitzung der Kommission
für die soziale Entwicklung bei den Vereinten Nationen. Für den Heiligen Stuhl, das
unterstrich Erzbischof Migliore in seinem Statement deutlich, ist die Familie eine
natürliche Einrichtung, die auf die Ehe gegründet ist. Sie besitze eigene und unauflösliche
Rechte. Deshalb sei sie nicht nur eine einfache juristische, soziologische oder wirtschaftliche
Einrichtung, sondern eine Gemeinschaft in Liebe und Solidarität. Trotzdem, so der
Erzbischof weiter, sei es auch sehr wahr, dass die Familie heute in vielfältiger Weise
bedroht ist: Viele Kinder und Jugendliche lebten in zerstörten Familienverhältnissen,
unter anderem charakterisiert von Konflikten oder übermäßiger Kontrolle durch die
Eltern wie auch Spannungen mit anderen Familienmitgliedern. Kinder aus solchen Familien,
betonte Migliore unter Berufung auf eine weltweite Untersuchung, seien bei der Suche
nach Arbeitsstellen benachteiligt und riskierten einen Ausschluss aus der Gesellschaft.
Daher appelliere der Heilige Stuhl an die Staaten, eine familienfreundliche Politik
zu betreiben. Es sei klar, dass ein Land hier nicht alles regeln könne, aber es könne
doch die Rahmenbedingungen schaffen. Migliore sprach sich auch klar für eine gerechtere
Behandlung von finanziell benachteiligten Familien aus. Familienpolitik sei wichtiger
denn je, schloss der Erzbischof. Nicht zuletzt weil: Die Anerkennung der Rechte von
Familien die Menschenrechte voranbrächten.