2004-02-08 17:56:34

Vatikan: Papst drückt sein Beileid für die Angehörigen der Opfer des Moskauer Anschlages aus - und empfängt den Präsidenten der 58. UN-Vollversammlung


Herzlich willkommen! Am Mikrophon ist Ludwig Waldmüller.

Papst Johannes Paul II. hat heute den Angehörigen der Opfer des Bombenanschlages in der Moskauer U-Bahn sein Beileid ausgesprochen. Bei dem Anschlag waren gestern rund 40 Menschen gestorben, mehr als 120 wurden verletzt. 21 schwerverletzte Fahrgäste schweben noch in Lebensgefahr. In einem Telegramm an den Apostolischen Nuntius in Moskau bittet der Papst seinen Botschafter, den Familien der Opfer sein tiefes Mitgefühl auszudrücken. Johannes Paul versichert in dem von Kardinalstaatssekretär Sodano unterzeichneten Schreiben die Familien seines Gebetes, so wie er auch für alle anderen Opfer von Gewalt beten werde. Der Moskauer Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz hat gestern die "Fratze des Terrorismus" beklagt: "Was für ein Herz aus Stein muss ein Mensch haben, der fähig ist, das eigene Leben und das so vieler anderer Menschen zu zerstören", heißt es in seiner Stellungnahme. Außerdem appellierte Kondrusiewicz an alle Gläubigen und die Medien, alles mögliche für Versöhnung und Verständnis in Russland zu tun. Die Behörden in Moskau suchen derweil weiter nach den Hintermännern des Anschlags. Nach offiziellen Angaben soll dieser nämlich sorgfältig geplant gewesen sein. Hinweise auf eine tschetschenische Spur gibt es nicht. Zwei Männer, die heute als Verdächtige verhaftet worden waren, sind inzwischen wieder auf freiem Fuß.

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"Der Heilige Stuhl betrachtet die Vereinten Nationen als sehr bedeutungsvoll für die Förderung des Gemeinwohls". Das hat Papst Johannes Paul II. heute im Vatikan unterstrichen. Das Kirchenoberhaupt empfing heute den Präsidenten der 58. Vollversammlung der Vereinten Nationen, Julian Robert Hunte. In einer kurzen Ansprache lobte der Papst dabei besonders die Reformanstrengungen der UNO – und er äußerte seine Hoffnung in bezug auf diese Reformen. Martin Stark mit ein paar Kernsätzen aus der Papst-Ansprache:

"Diese Anstrengungen garantieren nicht nur, dass die Vereinten Nationen eine effektive höhere Instanz für die Lösung von internationalen Problemen ist, sie machen die UNO vielmehr auch zu einer immer mehr stark respektierten moralischen Autorität für die internationale Gemeinschaft. Es ist meine Hoffnung, dass die Mitgliedsstaaten diese Reform als eine ,klare moralische und politische Verpflichtung ansehen, die zu Umsicht und Entschlossenheit aufrufen'; genauso aber auch als eine notwendige Voraussetzung für das Wachsen einer internationalen Ordnung im Dienst an der ganzen Menschheitsfamilie."

Derzeit hat der Heilige Stuhl, also die katholische Kirche, bei den Vereinten Nationen den Status eines Ständigen Beobachters. Er kann in den Versammlungen zu Wort zu kommen, jedoch besitzt er kein Stimm- oder Wahlrecht. Die 58. Vollversammlung der Vereinten Nationen hat im vergangenen September begonnen und dauert ein knappes Jahr. Der momentane Präsident, Julian Robert Hunte, ist Außenminister des kleinen karibischen Inselstaates Saint Lucia. Die rund 150 000 Einwohner von Saint Lucia sind zu 90 Prozent katholisch.

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