2004-01-08 14:55:26

Brasilien: Entführte Priester weiter in Indio-Hand


Drei brasilianische Geistliche, die zu Wochenbeginn im Amazonas-Teilstaat Roraima von rund 200 Indianern gekidnappt wurden, befinden sich weiter in der Hand der
Geiselnehmer. Ein erster Verhandlungsversuch für ihre Freilassung ist gescheitert, berichtet heute die nachrichtenagnetur Misna.
Nach Angaben des Indianerrates von Roraima beteiligen sich an der Aktion derzeit aber auch weiße Reisfarmer, die ein vorgesehenes Indio-Reservat
durch Gewaltaktionen verhindern wollen.

Der deutschstämmige Cimi-Generalsekretär Egon Heck erläuterte heute der
Katholischen Nachrichten-Agentur, es handele sich um eine delikate Situation, da, so wärtlich " immerhin Indianer unsere Missionare entführten». Doch die Hintermänner und Auftraggeber seien zweifellos Großfarmer und Politiker; «wir wollen, dass diese ermittelt und bestraft werden», so Heck.

Das Reservat, in dem großflächig Reis und Soja angebaut werden, steht Indiostämmen laut Verfassung bereits seit 1988 zu; die Ausweisung als Indianerland wurde jedoch immer wieder verhindert.
Die Kidnapper stürmten und zerstörten eine Station des katholischen Indianermissionsrates Cimi, in der sich ein Hospital für Indianer sowie ein indianisches Ausbildungszentrum befand.
kna 8.1.04







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