Myanmars Bischöfe haben eine positive Bilanz des Papstbesuchs in ihrem Land gezogen. Es sei ein „historisches Ereignis“ gewesen, sagte der Sprecher der örtlichen Bischofskonferenz, Pater Mariano Soe Naing, laut katholischen italienischen Medien (Samstag). Die Öffentlichkeit habe besonders geschätzt, dass Franziskus, der als erster Papst das überwiegend buddhistische Land besuchte, dort nicht direkt auf die Rohingya-Krise eingegangen sei und in seiner Rede „Respekt gegenüber allen ethnischen Gruppen“ gefordert habe.
Die örtlichen Machthaber und die katholischen Bischöfe des Landes hatten dem Papst
dringend nahegelegt, das Wort Rohingya nicht zu erwähnen und die gewaltsame Vertreibung
von Hunderttausenden Angehörigen der muslimischen Minderheit nach Bangladesch nur
indirekt
anzusprechen. Vatikansprecher Greg Burke sagte dazu, anders als manche meinten, sei
der Papst nicht allmächtig und müsse diplomatisch Kompromisse machen.
Bitte um Vergebung in Bangladesch
Bei seinem anschließenden Besuch im benachbarten Bangladesch verwandte Franziskus
den Begriff „Rohingya“ hingegen. In einer improvisierten Rede bat er die Flüchtlinge
„im Namen aller, die euch Böses getan haben, und der Gleichgültigkeit der Welt“ um
Vergebung.
Franziskus hatte von Montag bis Donnerstag als erster Papst Myanmar besucht, das
frühere Burma. Anschließend war er bis Samstag im benachbarten Bangladesch, das bis
1971 Teil Pakistans war. Im Zentrum seiner 21. Auslandsreise stand neben der Krise
um die muslimische
Minderheit der Rohingya auch der interreligiöse Dialog.
(kap 02.12.2017 cs)
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