2017-12-01 09:25:00

Der zweite Reisetag in Bangladesch: ein Überblick


Höhepunkt am zweiten Reisetag der Papstes in Bangladesch war ein Friedenstreffen der Religionen am Nachmittag in Dhaka. Dabei hörte Franziskus drei Rohingya-Familien zu, die dank der Caritas aus einem Flüchtlingslager in die Hauptstadt von Bangladesch gereist waren. In seiner Rede an die versammelten Regionsvertreter, darunter Muslime, Buddhisten, Hindus und Christen verschiedener Konfessionen, schwor der Papst seine Zuhörer darauf ein, sich gemeinsam entschieden gegen Hass, Gewalt und Vorurteile im Namen der Religion zu wenden.

Am Freitagmorgen hatte der Papst im Rahmen seiner ersten großen Messe in Bangladesch 16 Priester geweiht. Bei der Feier im Suhrawardy Udyan Park von Dhaka rief er die jungen Männer zum Einsatz für die Ärmsten auf und erinnerte an ihren Dienst im Namen Christi. Knapp 100.000 Gläubige füllten den Platz, auf den Papst Franziskus im Papamobil ein Bad in der Menge nahm.

Im Anschluss an die Messe stattete Premierministerin Hasina Wajed dem Papst in der Vatikanbotschaft einen Besuch ab. Die Politikerin ist die älteste Tochter des Staatsgründers Bangabandhu Sheikh Mujibur Rahman.

Danach besuchte der Papst die Kathedrale der Stadt und begab sich zum Sitz des Erzbischofs, wo ein Treffen mit den katholischen Bischöfen des Landes angesetzt war. Der Erzbischof von Dhaka, Kardinal Patrick D’Rozario, geleitete Franziskus durch den Hof der Einrichtung, wo der Papst die Gedenktafeln der vorhergehenden Papstbesuche segnete: Paul VI. war 1970 da, als Bangladesch noch zu Pakistan gehörte, Johannes Paul II. im Jahr 1986. In seiner Rede an die Bischöfe, die der Papst in einem angegliederten Heim für betagte Priester hielt, lobte er die pastorale Arbeit der Kirche des Landes, munterte aber auch dazu auf, das Potential der Laien noch stärker zu nutzen. Zudem betonte er die Bedeutung des interreligiösen Dialoges und rief die Bischöfe zum Friedenseinsatz zusammen mit anderen Religionen auf.

Für Vergnügen dürfte im Anschluss ein ungewöhnliches Fortbewegungsmittel für den Papst gesorgt haben: Vom Altenheim bis zum Haus des Erzbischofs sei für Franziskus eine Rikscha organisiert worden, hieß es im Vorfeld. Sicherheitsbedenken gab es wohl nicht – die Distanz beträgt nur 80 Meter. Fahrradrikschas sind in Süd- und Südostasien ein weit verbreitetes Fortbewegungsmittel. Von ein oder zwei Personen bis hin zu Lastgütern, für die es sonst motorisierte Kleintransporter braucht, wuchten die Rikschafahrer fast alles durch die meist verstopfen Straßen, deren Luft oft sehr verschmutzt ist.

Und wie geht es für den Papst am Samstag weiter? Franziskus trifft sich mit Klerikern und Ordensleuten sowie mit Jugendlichen. In privater Form will der Papst auch ein Heim Mutter Teresas besuchen, das sich vor allem um Straßenkinder in einem Elendsviertel kümmert. Danach fliegt er zurück nach Rom, wo er am späten Abend vor dem ersten Adventsonntag zurückerwartet wird.

(rv/kap 01.12.2017 pr)








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