2017-11-06 11:21:00

Ägypten will Ausstellung von Fatwas regeln


Ägypten will Orientierung im Durcheinander von Rechtsgutachten schaffen. Die Al-Inftaa, eine offizielle muslimisch-religiöse Institution, soll nun ein Gesetz entwerfen, das bestimmte Behörden zur Ausstellung von Fatwas autorisiert. Wer solche religiösen Rechtsgutachten in Zukunft unbefugt ausstellt, muss mit Geld- und Gefängnisstrafen rechnen, berichtet die Agentur cath.ch. Zur Vorbereitung auf die Neuregelung bei der Ausgabe von Fatwas fand von 17. bis 19. Oktober in Kairo eine Konferenz über den Einfluss der Fatwas auf die Stabilität von Gesellschaften statt. Delegierte aus 63 muslimischen Ländern diskutierten dabei unter anderem die Rolle des Internets bei der Verbreitung extremistischer oder irriger religiöser Meinungen.

Seit mehreren Jahren ist Ägypten blutigen Angriffen durch dschihadistische Gruppen ausgesetzt. Beobachtern zufolge spielen aufwiegelnde und sachlich haltlose Fatwas dabei eine Rolle. Fatwas sind religiöse Meinungen, die von einem Spezialisten für islamisches Recht ausgesprochen werden.

In Ägypten lebt eine christliche Minderheit von etwa zehn Prozent der Bevölkerung. Sie ist immer wieder Ziel von Anschlägen, auch wenn zugleich Fortschritte im interreligiösen Dialog zu verzeichnen sind. Bei einer Friedenskonferenz in Kairo, die die muslimische Al-Azhar Universität ausrichtete, nahm 2016 auch Papst Franziskus teil. Der Großscheich von Al-Azhar Ahmad Mohammad al-Tayyeb trifft den Papst an diesem Dienstag neuerlich, Franziskus empfängt den namhaften ägyptischen Islamgelehrte in Audienz.

(cath.ch 06.11.2017 sh)








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