Kurienkardinal Peter Turkson hat die Gesellschaft zu einem grundlegenden Wandel
aufgerufen. „Wir brauchen einen Übergang vom Ich zum Wir." Politik, Banken und andere
gesellschaftliche Akteure müssten sich am Gemeinwohl ausrichten, nicht allein am Profit,
sagte der Leiter der vatikanischen Behörde für Entwicklungsthemen bei einer Podiumsdiskussion
am Dienstag in Köln zum Thema „Kirche und Geld - Eigentum verpflichtet". Anlass der
Veranstaltung waren die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der katholischen
Pax-Bank.
Marlehn Thieme, Vorsitzende des von der deutschen Bundesregierung berufenen Rates
für Nachhaltige Entwicklung (RNE), nahm die Kirchen in die Pflicht. Wenn es um Nachhaltigkeit
gehe, müssten sie eine Vorreiterrolle übernehmen. „Das erwartet nicht zuletzt die
Politik."
Noch viel Luft nach oben
Mahnende Worte sprach auch der katholischer Sozialethiker und Wirtschaftswissenschaftler Bernhard Emunds. Konsequenter als bisher müssten kirchliche Institutionen bei Investmententscheidungen ethische Kriterien zugrunde legen. Die evangelische Kirche habe zu diesem Zweck den „Arbeitskreis kirchlicher Investoren" ins Leben gerufen. „Bei der katholischen Kirche sehe ich da noch viel Luft nach oben", betonte der Leiter des Oswald von Nell-Breuning-Instituts der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt.
(kna 18.10.2017 gs)
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