Ein katholischer Priester soll in Kolumbien die Einhaltung des Waffenstillstands
zwischen Regierung und marxistischen ELN-Rebellen mit überwachen. Dazu wurde der wegen
seiner langjährigen Erfahrung im bewaffneten Konflikt bekannte Geistliche Dario
Echeverrí berufen, wie der Sender „RCN Radio" am Mittwoch (Ortszeit) meldete.
Er werde eines von neun Mitgliedern eines Gremiums, das aus Vertretern von Regierung,
ELN-Guerilla, Vereinten Nationen und katholischer Bischofskonferenz bestehen soll.
Die Kirche spielt eine bedeutende Rolle im Friedensprozess Kolumbiens und wird von
allen Seiten als Vermittlerin anerkannt.
Unmittelbar vor dem Kolumbien-Besuch von Papst Franziskus im September gelang bei
den Friedensverhandlungen mit der ELN-Guerilla ein Durchbruch. Der Waffenstillstand
gilt seit Monatsbeginn und soll zunächst rund 100 Tage dauern. Schätzungen zufolge
verfügt die ELN über eine Truppenstärke von 2.500 Männern und Frauen. Auf ihr Konto
gehen nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft fast 7.000 Morde, ebenso viele Entführungen,
3.000 Fälle von Landvertreibung und etwa 1.000 Zwangsrekrutierungen. Die marxistische
und befreiungstheologisch inspirierte Guerilla wird auch für schwere Umweltzerstörungen
durch mehr als 1.300 Anschläge auf Öl-Pipelines verantwortlich gemacht.
(kna 12.10.2017 gs)
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