2017-10-08 10:48:00

Venezuela: Bischöfe rufen zu hoher Wahlbeteiligung auf


Die Bischöfe Venezuelas fordern das Volk dazu auf, ihr Wahlrecht wahrzunehmen und an den kommenden Regionalwahlen „in großer Anzahl” teilzunehmen. „Die Krise des Landes“, so erinnern die katholischen Bischöfe in einer Erklärung vom Freitag, „ist lange noch nicht überwunden.“ Die Regionalwahlen hätten bereits vor über einem Jahr stattfinden sollen, wurden aber „auf willkürliche Weise“ durch die derzeitigen Machthaber verschoben, betonen die Bischöfe. Umso wichtiger sei es, dass das Wahlvolk seine demokratische Verantwortung wahrnehme und am kommenden 15. Oktober „frei und ohne Beeinflussung“ abstimme.

Die Wahlen seien in der schwierigen Lage des Landes ein „Lichtblick“ nicht nur für diejenigen, die die Demokratie verteidigten, sondern auch für die Entwicklung des Landes als Ganzes, „die heute so notwendig für unser Volk ist“, schreiben die Bischöfe, die mit Kritik an der aktuellen Entwicklung zum wiederholten Mal nicht hinter dem Berg halten: „Angesichts des totalitären Projektes, dass die verfassungsgebende Versammlung durchdrücken will, das aber durch den Großteil des venezolanischen Volkes nicht akzeptiert ist, zeigen die Gouverneurswahlen, dass es noch Grund zu Hoffnung gebe.

Alle Diözesen des Landes seien aufgerufen, am kommenden 13. Oktober, zwei Tage vor dem Wahltermin, einen Gebetstag für einen friedlichen Verlauf der Wahlen abzuhalten. „Venezuela, mit dem Segen der Madonna von Coromoto, muss eine Nation werden, in der Gerechtigkeit, Freiheit, Solidarität und Brüderlichkeit herrschen”, schließt der Text, der von allen Autoritäten der Bischofskonferenz unterzeichnet ist. 

Opposition wirft Regierung unfaire Beeinflussung vor

Unterdessen klagen Venezuelas Oppositionspolitiker die Wahlkommission an, die Wahlen unfair zu beeinflussen. Wie Vertreter der  Vereinigung der Oppositionsparteien Venezuelas (MUD) am Freitag in Caracas betonten, will die Wahlkommission alle Oppositionskandidaten auf dem Wahlzettel aufführen, obwohl sich die Opposition in Vorwahlen auf jeweils einen Kandidaten pro Wahlbezirk geeinigt hat. Die Entscheidung, alle Kandidaten auf dem Wahlzettel zu belassen, diene dazu, Verwirrung zu stiften und die Stimmen, die für die Opposition abgegeben werden, zu splitten, so die Kritik der Oppositionsvertreter.

(fides 08.10.2017 cs)








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