2017-10-07 11:36:00

China: Zwei romtreue Bischöfe gestorben


Zwei Bischöfe, die mehrere Jahre in Arbeitslagern verbracht haben, sind in hohem Alter bereits im August verstorben. Das gab der Vatikan an diesem Wochenende bekannt. Beide Bischöfe – es handelt sich um Erzbischof Silvester Li Jiantang (92) und Bischof Paul Xie Tingzhe (86) – waren offenbar romtreu, auch wenn das Päpstliche Jahrbuch ihre Namen nicht aufführte.


Li war emeritierter Bischof in der Provinz Shanxi, Xie stammte aus Xinjiang-Urumqi und galt als sogenannter Untergrundbischof. Das heißt, er war offenbar vom Vatikan, nicht aber vom chinesischen Regime anerkannt.

Interessant ist, dass der Vatikan den Tod der Bischöfe trotz ihres (aus Pekings Sicht) unterschiedlichen „Status“ in einem einzigen Kommuniqué meldet. Während an der Beerdigung des auch von Peking anerkannten Bischofs Li 120 Priester und vier Bischöfe teilnehmen konnten, fand Xies Beerdigung ohne öffentliches Aufsehen statt.

Geschätzte rund 13 Millionen von etwa 1,3 Milliarden Einwohnern der Volksrepublik China sind Katholiken; die Behörden verzeichnen lediglich 6 Millionen. Als kleine Minderheit haben die Katholiken mit rund 100 Diözesen dennoch landesweit funktionierende Kirchenstrukturen. Eine große Besonderheit des chinesischen Katholizismus ist die Teilung in zwei Gruppierungen: Neben einer regimenahen und staatlich zugelassenen „Patriotischen Vereinigung“ gibt es die sogenannte Untergrundkirche in Gemeinschaft mit dem Papst.

(rv/asianews 07.10.2017 sk)








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