2017-10-01 15:17:00

Papst an Priester: „Wir sind Brüder“


Bei seiner Reise in Bologna traf der Papst an diesem Sonntagnachmittag Priester der Diözese. Franziskus ging auf zwei Fragen ein. Es ging um „Brüderlichkeit“ unter den Priestern. Hierbei erläuterte der Papst sein Konzept der „Diözesanität“, bei dem es darum geht, sich mit dem Bistum verbunden zu fühlen und sich in den Dienst der Diözese zu stellen. Es sei falsch, wenn ein Priester sich als Einzelgänger fühle. Er sei Teil einer Gemeinschaft und solle mithelfen, den „Sinn für die Diözesanität“ zu fördern. „Wir sind Brüder“, erinnerte der Papst die anwesenden Geistlichen. Man müsse, wie es der Apostel Paulus vorgelebt habe, den „Mut haben“, die Frohe Botschaft zu verkünden und danach zu leben. Es brauche hierzu auch „eine große Portion Geduld“, fügte Franziskus an.

Ein guter Priester sei nah am Volk, folge ihm und gebe den Menschen gleichzeitig Orientierung, umschrieb der Papst den „idealen Priester“. Vorwärts, mittendrin und ganz hinten: diese drei Wirkungsorte gehörten dazu. Ein Priester müsse vorwärts schauen und gleichzeitig mitten unter den Gläubigen sein, zudem dürfe er nicht jene vergessen, die „hinten anstehen“. Der Klerikalismus sei eine „schlimme Sünde“, betonte Franziskus, das habe bereits der heilige Augustinus gesagt. Damit meinte er einen Priester, der nicht seiner Berufung sondern seiner persönlichen Karriere folgte. Ein schlechtes Beispiel sei etwa, wenn ein Priester vor seinem Arbeitszimmer eine „Sprechstundenplan“ aufhänge, so Franziskus. „Was würden wir tun, wenn wir vor dem Tor des Herrn ein solches Schild antreffen würden?“, fragte der Papst. Die Türen sollten immer für alle offen sein. Vor allem gelte dies für das Sakrament der Versöhnung. Beichtstühle müssten immer zugänglich sein.

(rv 01.10.2017 mg)








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