2017-09-27 13:40:00

Papst: Hoffnung ist Motor menschlicher Entwicklung


Hoffnung als Motor für menschliche Entwicklung und Begegnung – darüber hat Papst Franziskus an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz gesprochen. „Wenn die Menschen keine Hoffnung gepflegt hätten, wenn sie sich nicht an dieser Tugend aufgerichtet hätten, wären sie nie aus den Höhlen herausgekommen und hätten keine Spur in der Weltgeschichte hinterlassen“, unterstrich Papst Franziskus in seiner Katechese auf dem Petersplatz: „Hoffnung ist das Göttlichste im menschlichen Herzen.“

„Feinde der Hoffnung“ seien Trägheit und innere Leere, fuhr der Papst fort. Hoffnung sei nichts für Menschen „mit vollem Magen“, erteilte er menschlicher Selbstbezogenheit und Sattheit eine Abfuhr. Dies könne besonders für junge Menschen eine Verdammnis sein. Dabei sei es gerade die Hoffnung und das Wünschen, welche Bewegung in die Welt brächten. Das sehe man insbesondere an den Armen, Bedürftigen und Migranten – sie seien „die ersten Träger der Hoffnung“, erinnerte der Papst:

„In diesem Sinne können wir sagen, dass die Armen, auch die Bettler, die Hauptakteure der Geschichte sind. Um in die Welt zu kommen, brauchte Gott sie: Josef und Maria, die Hirten von Bethlehem. In der ersten Weihnachtsnacht schlief die Welt, gelagert auf vielen erworbenen Sicherheiten. Doch die Demütigen bereiteten im Verborgenen die Revolution des Guten. Sie waren so arm, lebten am Rande des Überlebens, doch waren reich am kostbarsten gut in der Welt, dem Willen nach Veränderung.“

Es sei die Hoffnung, die unser Leben aufrichte, es schütze und es wachsen lasse, führte der Papst aus. Und er zitierte den französischen Dichter Charles Péguy: Es sei auch die Hoffnung, die Gott am Menschen besonders berühre. Selbst im Mythos der verheerenden „Büchse der Pandora“, in der die Welt mit Plagen überzogen wird, komme am Ende ein Fünkchen Hoffnung heraus, griff er den antiken Mythos auf.

Die Mönche der frühen Kirchen hätten die Widersacher des Eifers im Guten „Mittagsdämon“ genannt, so Franziskus weiter. Die „Akedia“ überkomme einen in der Hitze des Tages und äußere sich als Trägheit, Lustlosigkeit, Überdruss, Unruhe und Unfähigkeit, bei einer Sache zu bleiben, sagten sie. Christen müssten diese innere Erosion bekämpfen, so der Papst, sie seien Menschen der Freude, Menschen der Tat:

„Gott hat uns zur Freude und zum Glück erschaffen, nicht dafür, uns melancholischen Gedanken hinzugeben. Deshalb ist es wichtig, unser Herz zu pflegen und uns gegen Versuchungen des Unglücklichseins zu wehren.“

Hoffnung treibe Menschen auch an, aufzubrechen und sich auf die Suche nach einem besseren Leben zu begeben, ging der Papst näher auf das Phänomen der Migration ein. Hoffnung sei zudem auch Antrieb zur Aufnahme Hilfesuchender und zur Offenheit für Dialog und Begegnung mit anderen Kulturen. Der Papst rief an dieser Stelle zur Unterstützung der weltweiten Caritas Internationalis-Kampagne „Begleite die Reise“ auf, die an diesem Mittwoch startet:

„Hoffnung ist Antrieb dazu, die Reise zu teilen, denn man reist zu zweit: diejenigen, die zu uns kommen und wir, die wir uns ihnen öffnen, um sie, ihre Kultur und ihre Sprache zu verstehen. Das ist eine Reise für beide Seiten, doch ohne Hoffnung kann man diese Reise nicht machen. Hoffnung ist Antrieb dafür, die Reise des Lebens zu teilen, wie uns die Caritas-Kampagne erinnert. Liebe Brüder und Schwestern, habt keine Angst, diese Reise gemeinsam zu machen. Habt keine Angst! Habt keine Angst, die Hoffnung zu teilen!“

(rv 27.09.2017 pr)








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