2017-09-27 13:18:00

Hilarion: Kein Treffen von Franziskus und Kyrill geplant


Papst Franziskus wird in nächster Zukunft nicht mit dem Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche zusammentreffen, weder im Vatikan, noch in Moskau. Das bestätigte der „Außenamtschef“ des russisch-orthodoxen Patriarchats, Metropolit Hilarion von Volokolamsk, im Anschluss an sein privates Treffen mit Papst Franziskus an diesem Dienstag gegenüber Radio Vatikan. „Im Moment ist keine der beiden Visiten geplant [Anm.: Ein Besuch des Papstes in Moskau oder ein Besuch des Patriarchen im Vatikan]“, so der Metropolit wörtlich. Er würdigte in dem Gespräch das „historische Treffen“ zwischen Patriarch Kyrill I. und Papst Franziskus auf Kuba vom vergangenen Februar. Dieses habe nach einer langen Eiszeit die Aufmerksamkeit des russischen Volkes für die ökumenischen Bemühungen wieder erweckt, betonte der Metropolit.

Dank für die Leihgabe der Nikolaus-Reliquien

Doch insbesondere habe er dem Papst für die Leihgabe der Reliquien des heiligen Nikolaus von Myra danken wollen: „Ich will zunächst erwähnen“, so Metropolit Hilarion, „dass die Überführung der Reliquien des heiligen Nikolaus nach Russland ein wirklich außerordentliches Ereignis war: in der Tat sind fast 2,5 Millionen Gläubige gekommen, um seine Reliquien zu verehren, und sie haben dafür Schlangen von sechs, acht und auch zehn Stunden auf sich genommen.“ In Moskau und Sankt Petersburg waren die Reliquien des in Russland stark verehrten Heiligen von Ende Mai bis Ende Juli ausgestellt; die Resonanz unter den russisch-orthodoxen Gläubigen war enorm: ein „großes ökumenisches Ereignis“, wie es auch der „Ökumene-Verantwortliche“ des Vatikans, Kardinal Kurt Koch, ausgedrückt hatte

Neuer Schwung für die ökumenischen Beziehungen

Ähnlich sieht das Metropolit Hilarion: „Wie ich Papst Franziskus gesagt habe, haben sich die Beziehungen zwischen der russisch-orthodoxen Kirche und der römisch-katholischen Kirche über viele Jahrzehnte außerhalb der normalen Glaubensorten, die von Gläubigen besucht werden, entwickelt. Beispielsweise die Tatsache, dass in den Sechziger- und Siebzigerjahren der Metropolit Nikodim [von Leningrad, Anm.] nach Rom gekommen war: diese war vielen Menschen – auch innerhalb der Kirche – nicht bekannt. Natürlich hatten die Medien der Sowjetunion über diese Besuche geschwiegen.“ Die jüngste Leihgabe der Reliquien hingegen habe unter völlig anderen Vorzeichen gestanden, würdigte der Metropolit; denn dies sei das „erste Ereignis“ gewesen, an dem das Volk „wirklich teilgenommen“ hätte: „Es gab eine Direktübertragung im russischen Fernsehen, bei der der Patriarch offen und offiziell Papst Franziskus und dem Erzbischof von Bari gedankt hat: so haben alle davon erfahren.“

(rv 27.09.2017 cs)








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