2017-09-25 10:54:00

Vatikan: Weltweite Caritas-Kampagne für Flüchtlinge


Es ist das Streitthema Nummer eins in Europa, es beeinflusst jede Wahl auf diesem Kontinent, wie zuletzt in Deutschland, und es wird die Zukunft bestimmen: das Thema und die Realität von Flucht und Migration. Papst Franziskus, der sich erst vor einigen Tagen öffentlich über zunehmenden Fremdenhass, Intoleranz und Diskriminierung in Europa sorgte, eröffnet am Mittwoch bei der Generalaudienz eine neue Kampagne zu diesem Thema von Caritas Internationalis, dem vatikanischen Dachverband der lokalen Caritas-Organisationen. Die Kampagne heißt „Share the Journey“, „Begleite die Reise“, sie will die Ängste vieler Alteingesessener vor Flüchtlingen zerstreuen und aufzeigen, warum so viele ihre Heimat verlassen. Radio Vatikan sprach mit dem Generalsekretär des Caritas-Dachverbandes, Michel Roy, über „Begleite die Reise“.

„Es geht um Menschen, nicht um Dinge“, betont Roy, „um Menschen, die viel leiden mussten und die weiterhin leiden müssen.“ Mit der Kampagne wolle man unabhängig von den politischen Aufgaben rund um Migration „alle einladen, einen anderen Blick auf diese Menschen zu werfen“. Es handelt sich aber nicht um eine bloße Image-Kampagne für Flüchtlinge, sondern um durchaus tätige Hilfe. So werden Spenden gesammelt, die Flüchtende konkret unterstützen sollen. Ziel von „Share the Journey“ sei, „dass in jeder Gemeinschaft die Leute individuell oder gemeinsam einen Schritt auf den anderen zu machen: auf den Migranten“, erklärt der Caritas-Generalsekretär.

„Eine Herzensangelegenheit für Franziskus”

Dass Papst Franziskus den Startschuss für diese Kampagne gibt, freut Roy ganz besonders. Nachvollziehbar ist es für ihn allemal, denn „für Papst Franziskus ist es ein Zeichen für die Aufnahme, Integration, für die Förderung und für den Schutz des Fremden.“ Es ist eine Herzensangelegenheit für Franziskus. Das lässt sich unter anderem daran erkennen, dass er die Abteilung für Flucht und Migration im Vatikan-Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen unter seine eigene Leitung gestellt hat.

Über 160 Caritas-Mitgliedsverbände werden in den kommenden zwei Jahren mit der Unterstützung der „ACT Alliance“, einem Netzwerk von 145 christlichen Hilfsorganisationen, im Zuge dieser Kampagne Hilfs- und Aufklärungsarbeit leisten. Ein Fokus liegt auch auf zwei internationalen Vereinbarungen, die 2018 von den Vereinten Nationen verabschiedet werden sollen. Caritas internationalis macht sich dafür stark, dass darin eine sichere und legale Migration sowie der Schutz der Menschen einen zentralen Platz einnehmen werden. 

(rv 25.09.2017 nh)








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