2017-09-17 11:17:00

D: Berliner „Marsch für das Leben“ mit vier Bischöfen


Rund 7.500 Menschen haben nach Angaben der Veranstalter am Samstag beim 13. Berliner „Marsch für das Leben“ gegen Abtreibung und aktive Sterbehilfe demonstriert. Unter den Teilnehmern verschiedener christlicher Konfessionen waren vier katholische Diözesan- und Weihbischöfe: Bischof Rudolf Voderholzer (Regensburg) sowie die Weihbischöfe Hubert Berenbrinker (Paderborn), Matthias Heinrich (Berlin) und Florian Wörner (Augsburg). Veranstalter war der Bundesverband Lebensrecht, ein Zusammenschluss von 13 Lebensschutzorganisationen.

Lebensschutz-Engagement „zu Unrecht relativiert“

Beim Auftakt vor dem Reichstagsgebäude verlas Weihbischof Heinrich ein Grußwort des Berliner Erzbischofs Heiner Koch. Im Unterschied zu 2016 konnte er wegen einer anderen bundesweiten Veranstaltung nicht teilnehmen. Koch dankte den Teilnehmern des Marsches für ihr Engagement. „Der Einsatz für das Lebensrecht des Menschen in all seinen Entwicklungsphasen ist ein wahrhaft demokratisches Anliegen“, betonte der Erzbischof. Er kritisierte, dass das Engagement „für das ungeborene Leben noch immer relativiert und gern in die rechte Ecke gestellt wird, völlig zu Unrecht“.

Zugleich mahnte Koch, den Einsatz für den Lebensschutz „in Inhalten und Stil stets zu wahren“. Wörtlich fügte er hinzu: „Nur so wird der 'Marsch' Verständnis wecken können, auch bei denen, die eine andere Position vertreten“. Bei den bisher zwölf derartigen Kundgebungen durch die Berliner Innenstadt hatten die Demonstranten unter anderem Fotos mit abgetriebenen Embryonen mitgeführt. Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Ekkehart Vetter, betonte, das Engagement für das Leben sei unteilbar. Es müsse auch verfolgte und geflüchtete Menschen umfassen, so Vetter unter dem Applaus seiner Zuhörer.

„Kein Recht auf Abtreibung“

Per Handabstimmung beschlossen die Teilnehmer eine Reihe von Forderungen an den neuen Bundestag. So sollten die Politiker der Auffassung widersprechen, es gebe ein „Recht auf Abtreibung“. Sie sollten werdende Eltern stärker unterstützen, „statt Abtreibung aus Steuergeldern zu finanzieren“. Gentests an Embryonen dürften nur erlaubt werden, wenn sie Leben und Gesundheit von Mutter und Kind dienten. Präimplantationsdiagnostik, Eizellspende und Leihmutterschaft müssten verboten werden. Wer sich in medizinischen Berufen nicht an Abtreibungen und assistierten Selbsttötungen beteiligen wolle, dürfe nicht ausgegrenzt werden.

Wie in den vergangenen Jahren wurde der Marsch von Gegendemonstranten durch Sprechgesänge und Trillerpfeifen gestört, die für ein Recht auf Abtreibung eintraten. Sie wurden von den zahlreich eingesetzten Polizisten abgedrängt.

(kna 17.09.2017 pr)








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