2017-09-15 11:34:00

D: „Reformationsgedenken hat Ökumene weitergebracht”


Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, sieht in dem zu Ende gehenden Reformationsjahr einen Fortschritt für den Dialog der christlichen Kirchen. „Das können wir jetzt schon sagen: dieses Jahr hat uns ökumenisch weitergebracht", sagte der bayerische Landesbischof am Donnerstagabend in Trier. „Die Tiefe der religiösen Erneuerungsbewegung, die Martin Luther vor 500 Jahren angestoßen hat, trennt uns nicht mehr, sie verbindet uns", so Bedford-Strohm in seiner Predigt zum von der EKD initiierten ökumenischen „Christusfest-Gottesdienst" in der Trierer Konstantinbasilika.

Die Messe zum Fest der Kreuzerhöhung zählte zu den zentralen Veranstaltungen des am 31. Oktober endenden Gedenkjahres anlässlich des Thesenanschlags Martin Luthers 1517. Zu den teilnehmenden Würdenträgern zählten der griechisch-orthodoxe Metropolit Augoustinos, der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Gerhard Feige, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Bischof Karl-Heinz Wiesemann, der Trierer Bischof Stephan Ackermann und die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer.

Lidl-Schelte für weggemachtes Kreuz

Bedford-Strohm bezeichnete das Kreuz als ein Symbol der Liebe Gottes, das für alle christlichen Kirchen gelte. Doch leider sei im Namen des Kreuzes auch viel Unheil in die Welt getragen worden. Als Symbol für etwas „Ungeheuerliches“ sei das Zeichen gleichsam anstößig und könne zu heftigen Diskussionen führen. Mit Blick auf kürzlich bekanntgewordene Vorkommnisse beim Konzern Lidl verwies der Ratsvorsitzende auf Discounter, „die das Kreuz aus ihren Verpackungen wegretuschieren, um bei muslimischen oder atheistischen Kunden keinen Anstoß zu erregen“. Es gebe zudem Gerichte und verunsicherte Universitäten, „die plötzlich das Kreuz als Provokation für Andersglaubende meinen entlarven zu müssen.“

Ökumenefest in Bochum mit Kardinal Marx

Am Samstag wollen die evangelische und die katholische Kirche in Deutschland mit einem Fest in Bochum einen weiteren ökumenischen Akzent setzen. Zu Podiumsdiskussionen über gesellschaftliche Themen, interaktiven Aktionen, musikalischen Veranstaltungen und einem großen Schlussgottesdienst haben sich rund 1.000 Teilnehmer angemeldet. Als Gast wird der scheidende Bundestagspräsident Norbert Lammert erwartet.

(kna 15.09.2017 gs)








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