2017-09-14 11:58:00

Befreiter Salesianerpater: Täglich für den Papst gebetet


Der befreite indische Ordensmann Tom Uzhunnalil hat den Papst im Vatikan besucht. Das Treffen fand am Mittwochmorgen im Anschluss an die Generalaudienz statt. Der Salesianerpater war im März 2016 von mutmaßlichen Islamisten im südjemenitischen Aden verschleppt worden und diese Woche wieder freigelassen worden.

Erst am Dienstag wurde verkündet, dass Pater Tom wieder frei ist - wenige Stunden später saß er bereits in einem Flieger Richtung Rom. 18 Monate lang war der Inder in Gefangenschaft von islamistischen Terroristen. Über das Schicksal des Entführten herrschte lange Unklarheit. Nun wurde bekannt, dass der indische Salesianerpater jeden Tag für den Papst gebetet und „sein Leiden für die Mission und das Wohl der Kirche“ hingegeben habe. Das Treffen im Vatikan fand zwischen der Generalaudienz und der Teilnahme des Papstes an der Abschlusssitzung des K9-Rates statt. Dem Papst habe Pater Tom erzählt, wie er auch während seiner Gefangenschaft täglich gebetet habe.

In diesem Zusammenhang habe er dem Papst anvertraut, dass er in der Zeit der Gefangenschaft die fehlende Messfeier als schlimmste Prüfung empfunden habe. Das berichtet die Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“. Er habe aber „in seinem Herzen“ jeden Tag die Zelebrationsworte wiederholt.

Ruhezeit im Vatikan

Nun wolle der befreite Pater vorerst im Vatikan bleiben und dort in der Gemeinschaft der Salesianer zu Gast sein. Doch zuvor werde er noch ärztlich untersucht und einige Ruhezeit verbringen. Das teilte der Generalobere des Salesianerordens, P. Angel Fernandez Artime, mit. Pater Uzhunnalil werde aber nach Vatikanangaben später wieder nach Indien zurückkehren.

Bei dem Angriff auf ein katholisches Pflegeheim, aus dem Pater Uzhunnalil entführt wurde, wurden 16 Menschen getötet, darunter vier Ordensfrauen. Während man zunächst auf eine rasche Freilassung des Salesianerpaters hoffte, gab es in den folgenden Monaten keine ermutigenden Nachrichten über seinen Verbleib. Das letzte Video des sichtlich durch seine Gefangenschaft gezeichneten Paters tauchte im Mai diesen Jahres auf. In diesem hatte er von seinem sich verschlechternden Gesundheitszustand berichtet. Hinter den Kulissen und abseits der Öffentlichkeit hatte sich aber zahlreiche namhafte Akteure für eine Freilassung des Paters eingesetzt.

Vatikan dankt Vermittlern

Diesen hatte der Vatikan nach der Freilassung des Paters gedankt. In einer kurzen Presseerklärung von Dienstagabend hieß es, der Heilige Stuhl danke „allen sehr herzlich, die sich für seine Befreiung eingesetzt haben“. Ausdrückliche Erwähnung fanden in diesem Zusammenhang der Sultan von Oman und seine Regierung. Auch die Indische Bischofskonferenz hatte sich in einer Erklärung erleichtert über den glücklichen Ausgang der Entführung gezeigt. Gemeinsam mit dem Salesianerorden und den indischen Behörden hatte auch sie sich von Beginn an für die Freilassung des Paters eingesetzt. Die Bischöfe dankten dem Papst für seinen außerordentlichen Einsatz, genauso wie dem Päpstlichen Vikar für Südarabien, dem Schweizer Kapuzinerpater Bischof Paul Hinder, der maßgeblich an den Verhandlungen über eine Freilassung des indischen Salesianers beteiligt war.

(rv/or 14.09.2017 mg)








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