2017-09-13 09:28:00

Papst empfing befreiten indischen Salesianerpater


Papst Franziskus hat den im Jemen freigelassenen indischen Salesianerpater Thomas Uzhunnalil getroffen. Die Begegnung habe am Mittwoch unmittelbar nach der Generalaudienz des Papstes im Vatikan stattgefunden, teilte der ordenseigene Salesianer-Pressedienst ANS am Abend mit. Fotos der Begegnung zeigen unter anderem, wie der Papst den Ordensmann segnet und ihm mit der Hand ein Kreuz auf die Stirn zeichnet.

Der Vatikan hatte sich beim Sultan von Oman für die Mithilfe an der Freilassung des indischen Salesianerpaters bedankt. In einer kurzen Mitteilung des Pressesaals am Dienstagabend ist zudem von einem Aufenthalt des Paters in einer Gemeinschaft seines Ordens in Rom die Rede, ehe er in seine Heimat Indien aufbreche. 

Aus der indischen Bischofskonferenz verlautet unterdessen ein spezieller Dank für den „persönlichen Einsatz“ von Papst Franziskus, der „seinen ganzen Einfluss“ für die Freilassung des Ordensmannes zur Geltung gebracht habe. Pater Tom Uzhunnalil war vor eineinhalb Jahren im Jemen in die Gewalt extremistischer Entführer geraten, die bei derselben Attacke auf ein Altenheim 16 Menschen töteten, darunter vier Mutter-Teresa-Schwestern.

An der Befreiung von Pater Tom waren viele Seiten beteiligt, sagte der Generalsekretär der Indischen Bischofskonferenz, Bischof Thedore Mascarenhas, dem vatikanischen Fidesdienst. Neben dem Papst benannte er ausdrücklich Bischof Paul Hinder, der als apostolischer Vikar von Südarabien für den Jemen zuständig ist.

Dieser bestätigte im Gespräch mit Radio Vatikan, er sei über die bevorstehende Freilassung von Pater Tom im Bild gewesen. „Für mich ist das eine große Freude und Erleichterung, denn seit dem 4. März 2016 lag das wie ein schwerer Stein auf mir und nicht nur auf mir, sondern auf unserem ganzen Vikariat, es war eine schwere Prüfung auch für die Ordensleute und Gläubigen. Ich danke dem Herrn! Im Vikariat wurde sehr viel gebetet, auch auf der ganzen Welt, in Indien und anderswo. Das schuf ein Gefühl der Solidarität auch im Glauben, die Gläubigen haben diese Situation in einem Geist des Glaubens und der Hoffnung gelebt.“

Auf die Frage, ob die Freilassung von Pater Tom durch seine islamistischen Entführer Auswirkungen auf den Bürgerkrieg im Jemen haben werde, wollte Bischof Hinder sich nicht direkt äußern. „Da betreten wir schon den Boden der Politik“, sagte der Schweizer Kapuziner. „Ich hoffe aber, dass die Freilassung des Paters Hoffnung auch denen bringt, die im Jemen leben. Und für die Schwestern, die nach wie vor den Ärmsten in diesem Land dienen, in Sanaa und Odeida. Ich bete, dass diese Geste Früchte trägt in unserer Kirche, dass sie ein Zeichen der Hoffnung ist nicht nur für uns, sondern auch für andere, die durch Zeiten des Leidens gehen wie Pater Tom es tat. Ich hoffe, dass er bald wieder bei guter Gesundheit ist – wir werden sehen. Er schien in gutem Zustand, angesichts der Umstände.“

(rv/fides/kap 13.09.2017 gs/pr)








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