2017-09-02 11:02:00

Salvatorianer starten Jubiläumsjahr für Ordensgründer


Sie setzen sich für den Glauben und die Gerechtigkeit ein: der Orden der Salvatorianer orientiert sich dem Spruch „Alles zur größeren Ehre Gottes und zum Heil der Seelen“, wie es ihr Ordensgründer Pater Franziskus Jordan 1881 festschrieb. Nun bereiten sich die Mitglieder des Ordens auf ein besonderes Jubliäum vor. Am 8. September 2018 ist es nämlich 100 Jahre her, dass der Gründer des Salvatorianerordens, Pater Franziskus Jordan, verstarb. In den von ihm gegründeten Ordensgemeinschaften und Laienbewegungen starten aus diesem Grund am diesjährigen 8. September offiziell in ein Festjahr, das an den Sozialpionier erinnert und dessen Aktualität hervorhebt. Details und Schwerpunkte des Veranstaltungsreigens sowie bleibende Impulse und Initiativen des Gründers präsentierten die Provinzleiter der Salvatorianer am Freitag in einem Wiener Pressegespräch.

Umgang mit Schwierigkeiten

Der Umgang mit Schwierigkeiten fasziniere an dem Ordensgründer, erklärte P. Josef Wonisch, Provinzial der Salvatorianer in Österreich und Rumänien: Die Amtskirche war P. Jordans Vorstößen lange mit Misstrauen begegnet und stellte ihm 20 Jahre lang einen Apostolischen Visitator zur Seite. Diese Hürde sei für den Priester jedoch zum "Sprungbett ins grenzenlose Gottvertrauen geworden", sagte der Provinzial. Stets habe er Neues ausprobiert, sich mit verschiedensten Menschen guten Willens vernetzt und seine Visionen geteilt.

Einsatz für Glaube und Gerechtigkeit

Besonders der Einsatz für Glaube und Gerechtigkeit sei Richtschnur in P. Jordans Wirken gewesen, erklärte Sr. Brigitte Thalhammer, Provinzleiterin der Salvatorianerinnen in Österreich und Rumänien. „Verkündigung bedeutete für ihn, die Frage nach Gott wachzuhalten, sowie der Blick auf die jeweiligen Nöte - denn man kann nicht verkündigen, wenn die Menschen nichts zu essen haben.“ Aktuell sei dieses in turbulenten Zeiten entstandenes Anliegen auch angesichts jetziger Krisen. „Auch die großen Probleme von heute gehen auf eine spirituelle Krise zurück - auf die Frage, wie wir uns gegenüber der Welt und unseren Mitmenschen verhalten“, so die Ordensoberin. Bis heute gleich geblieben sei auch der „salvatorianische“ Auftrag, heilend und sozial tätig zu sein.

Einsatz für Kranke, Prostituierte und Manager

Wie vielfältig dieses Engagement heute ist, veranschaulichen die heutigen Tätigkeitsfelder der Orden und Laienbewegungen. Die Salvatorianerinnen – weltweit gibt es 1.100 von ihnen in 28 Ländern – sind derzeit vor allem in den Bereichen Verkündigung und Kampf gegen Menschenhandel aktiv. Die 94 Schwestern in der Provinz Österreich - dazu zählen auch neun Frauen in Ungarn sowie sieben in der Auslandsmission - sind u.a. im ordenseigenen Krankenhaus St. Josef (Wien), in Initiativen wie dem Ordensfrauen-NGO „Solwodi“ für Opfer von Zwangsprostitution oder in der geistlichen Begleitung sowie der Mitarbeiter- und Führungskräftebegleitung aktiv.

Das Pater-Jordan-Festjahr feiert auch der dritte Ordenszweig der Salvatorianischen Laiengemeinschaft, zu der in Österreich 16 Personen - darunter verheiratete als auch zölibatär lebende gehören; weltweit übersteigt die Mitgliederzahl jene der Ordensleute, berichtete die Leiterin Martina Patzl. Einsatzorte der Laien ist deren jeweilige Lebensumfeld in der Familie oder am Arbeitsplatz, wobei auch hier Kooperationen gegen Menschenhandel sowie die Bewahrung der Menschenwürde Schwerpunkte sind.

Biographie

P. Franziskus Jordan wurde am 16. Juni 1848 in Gurtweil (Baden-Württemberg) in armen Verhältnissen geboren, musste sich nach der Volksschule als Tagelöhner verdienen und war nach dem frühen Tod des Vaters Malerlehrling, der bald als Wandergeselle unterwegs war. Um seinen Wunsch, Priester zu werden, zu verwirklichen, begann er 22-jährig das Gymnasium in Konstanz, studierte anschließend in Freiburg Philosophie und Theologie und wurde inmitten des deutschen Kulturkampfes 1878 zum Priester geweiht.

Nach Sprachstudien in Rom und einer Orientreise gründete P. Jordan 1881 eine für alle Menschen offene „Apostolische Lehrgesellschaft“. „Er verstand auch das Wirtshaus als eine Kanzel - und sah hier eine große Aufgabe für die Laien“, erklärte Sr. Brigitte Thalhammer, die Provinzleiterin der Salvatorianerinnen in Österreich und Ungarn. Wichtiges Anliegen sei dem Priester auch die Stärkung der spezifischen Rolle der Frauen in der Verkündigung gewesen. Es folgten Einrichtungen eines eigenen Männer- und Frauenordens, die seit 1893 ihre heutigen Namen – „Gesellschaft des Göttlichen Heilands“ - erhielten. Am 8. September 1918 verstarb P. Jordan im Schweizerischen Tafers.

(kap 09.2017 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.