2017-09-01 13:06:00

Vatikan/Österreich: „Das Werk“ braucht Reformen


Die in zwölf Ländern tätige katholische Gemeinschaft „Das Werk“ muss ihre Regeln überarbeiten und ein Generalkapitel bilden. Das entschied nun die vatikanische Ordenskongregation nach eingehender Prüfung, wie die Diözese Feldkirch am Donnerstag mitteilte. Das 1938 gegeündete „Werk“ hat seine beiden Hauptsitze in Bregenz-Thalheim und Rom. Der Vatikan habe auch Änderungen bei der Bestimmung der Oberen verlangt, so die Diözese Feldkirch. Die Leitung des Werks müsse von nun an gewählt und dürfe nicht wie bisher vom innersten Zirkel der Gemeinschaft auf Lebenszeit bestimmt werden.

Die geistliche Gemeinschaft will konstruktiv zusammenarbeiten, entsprechende Arbeiten seien bereits angelaufen, teilte das Werk mit. Bei der Vorbereitung und Durchführung eines ersten Generalkapitels werde ein Delegat der Ordenskongregation begleitend zur Seite stehen, der seinerseits von zwei Kirchenrechtlern unterstützt werde. Der Vatikan habe die päpstliche Anerkennung der Gemeinschaft als eine neue Form des geweihten Lebens bestätigt, die sich von den klassischen Orden unterscheidet. Neues bedürfe „immer der besonderen Begleitung der Kirche", teilte die Gemeinschaft mit. 

Die Diözese erinnerte an die Vorgeschichte: 2014 habe Doris Wagner, ehemals Mitglied der Schwesterngemeinschaft bei „Das Werk", ihr Buch „Nicht mehr Ich - Die wahre Geschichte einer jungen Ordensfrau" veröffentlicht. Darin habe Wagner unter anderem von sexuellen Übergriffen durch einen Priester berichtet, was eine Prüfung der Gemeinschaft durch einen Visitator des Vatikans auslöste. 

„Das Werk" ist eine „Geistliche Familie päpstlichen Rechts" und damit direkt Rom unterstellt. Die Gemeinschaft wurde 1938 von Julia Verhaeghe gegründet und hat in Israel, den USA und mehreren europäischen Ländern Niederlassungen. Angehörige der Gemeinschaft sind auch im Vatikan tätig.

(kap 01.09.2017 gs)








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