2017-08-31 11:40:00

Brasilien: Gericht kippt umstrittene Bergbau-Genehmigung


Aufatmen bei brasilianischen Indigenen, Umweltschützern und Bischöfen: Ein Gericht in Brasilia hat am Mittwoch die umstrittene Bergbau-Genehmigung der Regierung für das Renca-Gebiet im Amazonas aufgehoben. Da Umweltschutzareale betroffen seien, müsse der Kongress einer Freigabe für die Rohstoffförderung erst zustimmen, so das Urteil. Erst vergangene Woche hatte Präsident Michel Temer per Dekret die Ausbeutung des 1984 eingerichteten Schutzgebiets Renca erlaubt. Dies löste eine Protestwelle in Brasilien und im Ausland aus. Der brasilianische Kardinal Claudio Hummes und der emeritierte Amazonas-Bischof Erwin Kräutler nannten Temers Entscheidung bei Radio Vatikan einen „undemokratischen Akt“. Die beiden Papst-Vertrauten betonten, sie befürchteten eine Zunahme der Abholzung, einen unwiederbringlichen Verlust der Artenvielfalt und negative Folgen für die Völker der gesamten Region.

In Sachen Artenvielfalt in der Amazonasregion kamen derweil positive Nachrichten aus Brasilien: Dort wurden in den Jahren 2014 und 2015 Hunderte bisher unbekannte Tier- und Pflanzenarten entdeckt, wie die Umweltschutzorganisation WWF in Sao Paulo bekanntgab. Einige der unbekannten Fischarten seien genau in der Region gefunden worden, die Präsident Temer für den Bergbau freigeben wollte, so der WWF.

Insgesamt ist der Amazonas-Regenwald rund sechs Millionen Quadratkilometer groß, der größte Teil liegt in Brasilien. Rund ein Fünftel der ursprünglichen Waldfläche ging bereits durch vom Menschen betriebene Abholzung verloren.

(dw/rv 31.08.2017 gs)








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