2017-08-27 09:07:00

Schiiten-Führer aus dem Irak will Papst besuchen


Der einflussreiche irakisch-schiitische Geistliche Muktada al-Sadr plant offenbar einen Besuch bei Papst Franziskus. Das Treffen finde im Rahmen einer Europareise al-Sadrs statt, teilte ein leitendes Mitglied der von al-Sadr geführten Bewegung, Jaafar al-Musawi, laut irakischen Online-Medien am Samstag mit. Stationen seien Frankreich, Deutschland, Belgien, Italien und der Vatikan.

Der Papst spiele eine große Rolle in der westlichen Welt, begründete der Sprecher die Initiative. Von der Begegnung erwarte man sich positive Impulse für den Irak und seine Bevölkerung. Ziel der Europa-Mission sei unter anderem, für Unterstützung der irakischen Regierung im Kampf gegen den Terrorismus zu werben. Im Vatikan werde al-Sadr offiziell erwartet, so al-Musawi. Vom Presseamt des Heiligen Stuhls war am Samstagabend zunächst keine Bestätigung zu erhalten.

Al-Sadr, Führer der stärksten schiitischen Bewegung im mehrheitlich sunnitischen Irak, besuchte vor wenigen Wochen das Königreich Saudi-Arabien und wurde von Kronprinz Mohammed bin Salman in Dschidda empfangen. Im August reiste er in die Vereinigten Arabischen Emirate, wo er laut Medienberichten mit Kronprinz Mohammed bin Zayed in Abu Dhabi zusammentraf.

Der 1973 geborene al-Sadr kämpfte von 2004 bis 2008 mit eigenen Milizen gegen die US-Truppen, die nach dem Sturz Saddam Husseins im Irak verblieben waren. Zeitweilig floh er in den benachbarten Iran. Angesichts des Vormarschs des „Islamischen Staats“ rief er zum bewaffneten Kampf gegen die Terrororganisation auf.

(kap 27.08.2017 pr)

 








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