2017-08-23 11:24:00

Papst: Ein Christ überlässt Tod und Hass nie letztes Wort


Ein Christ überlässt Tod und Hass nie das letzte Wort: „Wir glauben und wissen, dass der Tod und der Hass nicht die letzten Worte in der Parabel der menschlichen Existenz sind. Christ zu sein eröffnet eine neue Perspektive, einen Blick voll von Hoffnung", unterstrich der Papst bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch in der Audienzhalle. In der aktuellen Ausgabe seiner Katechesereihe über die christliche Hoffnung ging Franziskus auf aktuelle Tragödien in der Welt an.

Gott ist uns immer nah und macht alles neu, erinnerte Franziskus ausgehend von der Bibelpassage, in der vom himmlischen Jerusalem die Rede ist (Offb 21, 4-5). Gott nimmt dort die Erlösten mit Liebe auf: „Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu.“ In der Prophezeiung des Johannes sei von einem göttlichen Trost die Rede und einem Gott, der „jede Träne“ trockne.

Hoffnung angesichts von Schreckensmeldungen

Der Papst ermutigte seine Zuhörer dazu, diese Hoffnung auch angesichts heutiger Schreckensmeldungen nicht zu verlieren: „Versucht einmal, über diese Bibelstelle nicht abstrakt zu meditieren, sondern nachdem ihr die Nachrichten unserer Tage gelesen oder im Fernsehen gesehen habt, die vielen Tragödien, traurige Nachrichten, an die wir uns zu gewöhnen riskieren. Ich habe einige (der Terroropfer, Anm. ) aus Barcelona gegrüßt und Menschen aus dem Kongo gegrüßt – wie viele traurige Nachrichten kommen von dort! Und wie viele andere gibt es! Denkt an die angstvollen Gesichter der Kinder im Krieg, das Weinen der Mütter, die zertrümmerten Träume so vieler Jugendlicher, die Flüchtlinge, die schreckliche Reisen auf sich nehmen und so sehr ausgebeutet werden…“

Tränen bedeuten nicht Sinnlosigkeit

Diese Tränen, diese leidvolle Seite im Leben vieler Menschen bedeute nicht Sinnlosigkeit, erinnerte der Papst. Im Reich Gottes gehe „nichts verloren, nichts, nicht eine Träne; kein Lächeln und keine Träne. Gott hat unsere Leben nicht aus einem Irrtum heraus gewollt und sich und uns zu schweren und sorgenvollen Nächten gezwungen. Er hat uns geschaffen, weil er will, dass wir glücklich sind. Er ist unser Vater und wenn wir hier und jetzt ein Leben erfahren, das nicht das ist, was Er für uns wollte, garantiert uns Jesus, dass Gott auf unsere Erlösung hinwirkt“, unterstrich der Papst.

Das christliche Leben zeichne sich gerade durch Hoffnung aus, fuhr er fort: „Es ist nicht christlich, mit einem nach unten gerichteten Blick zu laufen, wie die Schweine, die nie ihre Augen zum Horizont heben, als sei unser Leben ohne Ziel und Hafen.“

Glück gibt es nicht nur in der Jugend

Ebenso sei es nicht christlich, das Glück nur in der Jugend zu sehen oder das menschliche Leben als sinnlos und Glück als allein flüchtig zu begreifen. Franziskus rief an dieser Stelle jeden Einzelnen zur Gewissenserforschung auf und ermutigte, die Hoffnung nie zu verlieren:

„Ich möchte euch jetzt fragen, und jeder antworte still im eigenen Herzen: Bin ich ein Mann oder eine Frau, ein Junge oder ein Mädchen des Frühlings oder des Herbstes? Ist meine Seele im Frühling oder im Herbst? Im Frühling, die Blüte und Frucht Jesu erwartend? Oder im Herbst, mit dem Gesicht nach unten, verbittert, mit einem Gesicht wie Paprika in Essig?“

(rv 23.08.2017 pr)








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