2017-08-19 12:31:00

D: Kirche kritisiert polnische TV-Attacke


Der Leiter der polnischen katholischen Missionen in der Bundesrepublik Deutschland warnt das polnische Staatsfernsehen vor falschen Beschuldigungen gegen das Nachbarland. „Schießen sie nicht mit Kanonen auf Deutsche“, sagte Prälat Stanislaw Budyn am Freitag der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur KNA mit Blick auf den Sender TVP. Er reagierte damit auf einen Bericht in den TVP-Hauptnachrichten von Mittwochabend, wonach die Diözese Essen die einzige Kirche der polnischsprachigen Katholiken in Essen verkaufen wolle; an ihrer Stelle sei eine Flüchtlingsunterkunft geplant.

Diese Darstellung stimme nicht, so Budyn. „Lassen Sie die Kirche im Dorf.“ Die deutsch-polnischen Beziehungen würden derzeit durch Warschauer Forderungen nach Kriegsreparationen von Deutschland schon genug belastet; die Kirche dürfe in diesem Streit nicht instrumentalisiert werden. Die Zusammenarbeit mit den Ortskirchen in Deutschland funktioniere gut. Budyn kündigte für Montag ein Gespräch im Essener Ordinariat zur Zukunft der polnischsprachigen Seelsorge in Essen an.

Falsche Berichterstattung

TVP steht in der Kritik, einseitig im Sinne der nationalkonservativen Regierung in Warschau zu berichten. Mehrfach diffamierte der Sender die polnische Opposition und die deutsche Flüchtlingspolitik. Muslimische Flüchtlinge stellt er regelmäßig als Bedrohung des christlichen Europas dar. Am Mittwochabend behauptete er, die Kirche der polnischen Gemeinde in Essen solle zerstört werden. Dagegen gebe es Proteste von Gläubigen.

Der Deutschland-Korrespondent des Senders, Cezary Gmyz, beteuerte unterdessen auf Twitter, ein Bauträger wolle das Areal kaufen, auf dem die Kirche steht. Die deutsche Öffentlichkeit werde vor der Bundestagswahl „manipuliert“.

(kna 19.08.2017 mg)








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