2017-07-29 10:02:00

Papst berührt vom Tod des kleinen Charlie Gard


Das Schicksal des kleinen Charlie Gard berührt Papst Franziskus bis über den Tod des Kindes hinaus. „Ich vertraue den kleinen Charlie dem Vater an und bete für seine Eltern und alle, die ihn ins Herz geschlossen haben” tweetete der Papst an diesem Freitagabend, nachdem ihn die Todesnachricht erreicht hatte. Weltweit hatten die Menschen am verzweifelten Kampf der Eltern um Heilung für ihren Sohn Anteil genommen. Charlie war mit einer seltenen genetischen Krankheit auf die Welt gekommen, die als unheilbar galt.

Beileidsbekundungen kamen auch vom Präsidenten der Bischofskonferenz von England und Wales, Kardinal Vincent Nichols. Er sei „auf Tiefste betrübt“ durch die Nachricht vom Tod des kleinen Charlie Gard, so der Kardinal in einem Statement, das auf der Internetseite der Bischofskonferenz veröffentlicht wurde. In seinen Gedanken sei auch das Personal des „Great Ormond Street Hospital“, das den Jungen in Behandlung hatte. Er selbst habe die Einrichtung erst vor Kurzem besucht, schreibt der Kardinal, und dabei festgestellt, dass „jeder kleine Patient in diesem Krankenhaus mit großer Professionalität betreut“ werde.  

Seines Gebet und seiner Nähe versicherte auch der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Erzbischof Vincenzo Paglia, die trauernden Eltern des Babys. „Gott“, so betonte der Erzbischof angesichts der letzten Stunden des kleinen Charlie Gard, „zieht keinen Stecker“. Diese Geschichte, so der Erzbischof gegenüber Radio Vatikan, „treibt uns an, eine Kultur der Sterbebegleitung zu fördern“ und „drei große Nein auszusprechen: Nein zur Euthanasie, Nein zu einem Verlassen des Kranken und Nein zu therapeutischem Übereifer.“ 

Ihre Hoffnung hatten die Eltern zuletzt auf eine experimentelle Behandlung in den USA gesetzt. Auch das päpstliche Krankenhaus Bambin Gesu hatte seine Bereitschaft erklärt, den kleinen Patienten weiter zu behandeln. Doch verschiedene Gerichtsurteile verzögerten die angestrebte Überführung, so dass die zu Rate gezogenen Ärzte letztlich keine Chance auf Verbesserung mehr sahen. In einem bewegenden Statement gaben die Eltern daraufhin ihre Entscheidung bekannt, keine zusätzlichen juristischen Schritte für eine Weiterbehandlung einlegen zu wollen. Am Donnerstag wurde das Kind schließlich in ein Londoner Hospiz verlegt, wo es nach Abschalten der künstlichen Beatmung am Freitag verschied. 

(rv 29.07.2017 cs)








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