2017-07-28 11:37:00

Pakistan: „Ursachen für Radikalisierung an der Wurzel packen“


Pakistans Bischöfe rufen die Autoritäten des Landes dazu auf, gegen die Ursachen von Radikalisierung junger Menschen vorzugehen. Die Kommission Justitia et Pax der Bischofskonferenz äußerte sich in Zusammenhang mit dem jüngsten Selbstmordanschlag in Lahore am vergangenen 24. Juli. Ein Attentäter hatte sich auf seinem Motorrad an einem belebten Markt in die Luft gesprengt, 26 Menschen starben, darunter neun Polizisten. Eine den Taliban nahe stehende Gruppe hatte die Verantwortung für den Anschlag übernommen.

Anschläge auf Unschuldige und Sicherheitskräfte seien absolut „inakzeptabel“, so der Präsident der Kommission, Joseph Arshad, gemeinsam mit dem Leitungsgremium in dem Statement. Die Bischöfe betonten, dass das Alter des Attentäters zwischen 16 und 18 Jahren dem anderer Terroristen ähnele, die in den vergangenen monaten Anschläge begangen hätten. Aus diesem Grund luden sie die Verantwortlichen ein, darüber zu reflektieren, dass „die extremistischen Gruppierungen unsere jungen Leute missbrauchen, um Zerstörung zu säen.“ Es sei notwendig, mit vereinten Kräften gegen die Ursachen der Radikalisierungen vorzugehen, so die Bischöfe weiter. Die Autoritäten müssten die „Schuldigen der Justiz überantworten und die Gründe für Intoleranz an der Wurzel packen“, neben einer Stärkung der Sicherheit für alle Bürger. Denn die Lebensumstände in Pakistan seien aufgrund der instabilen Sicherheitslage „prekär“.

Verschärft werden die Probleme des Landes nun auch durch eine politische Krise: Ministerpräsident Nawaz Sharif ist nach einem Richtspruch des Obersten Gerichts zurückgetreten. Zum Verhängnis wurden ihm Fälle von Geldwäsche und Korruption in der eigenen Familie, die durch die Enthüllungen der „Panama Papers“ ans Licht gekommen waren. 

(rv 28.07.2017 cs)

 








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