Der Vatikan hat auf das Drängen des Tiroler Landeshauptmannes Günther Platter über eine baldige Bischofsernennung für Innsbruck reagiert. Platters diesbezügliche Schreiben habe er „sehr aufmerksam zur Kenntnis genommen und an die damit befasste Stelle der Römischen Kurie weitergeleitet“, erklärte Staatssekretär Pietro Parolin in einem Kathpress vorliegendem Schreiben an die Tiroler Landesregierung vom Wochenende. Innsbruck ist bereits seit der Bestellung von Manfred Scheuer an die Spitze der Diözese Linz im November 2015 ohne Bischof.
Platter hatte seinen Brief dem Papst im Mai bei einer Audienz im Vatikan persönlich überreicht. „Papst Franziskus hat sich über die Begegnung mit Ihnen sehr gefreut und sagt Ihnen nochmals besten Dank für die guten Gaben (Anm.: Tiroler Spezialitäten, Speck etc.) und den Ausdruck Ihrer Verbundenheit mit dem Nachfolger Petri“, heißt es in dem nunmehrigen Schreiben aus dem Vatikan.
Der Tiroler Landeshauptmann äußerte sich in einer nunmehrigen Stellungnahme verärgert
über die lange Sedisvakanz. Eine Entscheidung werde wohl kaum noch im Sommer fallen,
weshalb er den Tirolern diesbezüglich „keine falschen Hoffnungen machen“ wolle, erklärte
er. Unter Bezug auf die „politische Klausel“ im Konkordat forderte Platter von der
Bundesregierung, im Falle der vatikanischen Benachrichtigung über die Ernennung den
neuen Bischof per Umlaufbeschluss zu bestätigen, falls kein Ministerrat in unmittelbarer
Folge angesetzt sei, zumal dessen Sitzungen derzeit nur antizyklisch stattfinden.
Angaben der „Tiroler Tageszeitung" vom Sonntag zufolge hat die römische Bischofskongregation
rund um Ostern bereits einen Bischofskandidaten vorgeschlagen, den Papst Franziskus
jedoch offenbar nicht akzeptiert habe - „wohl zum Vorteil der Diözese Innsbruck",
wie es hieß. Anscheinend habe der Name nicht zum engeren Favoritenkreis von Nuntius
Peter Stephan Zurbriggen gehört.
Dass die Ernennung offensichtlich in Rom stockt, bestätigte Zurbriggen bereits vor
zwei Wochen bei der Weihe des neuen Weihbischofs von Salzburg, Hansjörg Hofer. Er
selbst sei bemüht, die Angelegenheit zu beschleunigen, sagte der Nuntius, der die
Gläubigen in Tirol damals um das Gebet für eine schnelle Ernennung bat. „Wir Tiroler
beten schon die ganze Nacht, so dass wir schon gar nicht mehr schlafen können", erklärte
Platter damals bei dem freundschaftlichen Schlagabtausch im Salzburger Dom.
(kap 24.07.2017 pr)
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