2017-07-24 11:42:00

Irak: Zerstörungen machen schnelle Rückkehr unmöglich


Aus Sicht des syrisch-katholischen Erzbischofs von Mossul, Yohanna Petros Mouche, ist eine schnelle Rückkehr der Christen nach Mossul nicht zu erwarten. „Momentan ist es unmöglich, dauerhaft hier zu leben. Denn Mossul ist vollständig zerstört“, sagte er dem katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ am Montag im Interview. Derzeit kämen die Christen, die vor der Eroberung der Stadt durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ hier gelebt hätten, stundenweise zurück, um nach ihren Häusern zu sehen. Für viele sei die Rückkehr in die Ninive-Ebene eine Alternative. Die christlichen Dörfer dort seien zwar auch zerstört worden, allerdings habe der Wiederaufbau hier bereits begonnen.

Auch wenn Mossul offiziell befreit sei, hielten sich mancherorts noch IS-Anhänger versteckt, so der Erzbischof. „Aber ich bin sicher, dass an sie bald ausfindig machen wird.“ Ebenso wichtig sei jedoch, dass sich die Einstellung der Bewohner ändere, „die sich von der islamistischen Ideologie haben verführen lassen“. Es müsse auch weiterhin möglich sein, dass Christen und Muslime zusammenleben. „Wir müssen jetzt wieder lernen, im Frieden miteinander zu leben.“

Vor der Eroberung Mossuls lebten in der zweitgrößten Stadt des Irak nach lokalen Angaben mehr als 25.000 Christen. In der umliegenden Ninive-Ebene waren viele Dörfer mehrheitlich christlich besiedelt. „Kirche in Not“ unterstützt nach eigenen Angaben den Wiederaufbau in neun christlichen Dörfern der irakischen Ninive-Ebene. Dort seien rund 13.000 Gebäude beschädigt oder komplett zerstört.

(kna 24.07.2017 pr)








All the contents on this site are copyrighted ©.