2017-07-20 12:20:00

Irak: Christen besorgt über Absetzung von Bürgermeister


Die plötzliche Entlassung des Bürgermeisters von Alqosh weckt Besorgnis unter den Christen der Niniveh-Ebene im Irak. Mit einer ungewöhnlichen Prozedur hat die Übergangsregierung der Niniveh-Provinz die Ersetzung des Bürgermeisters der traditionell von Christen bewohnten Stadt mit einem Lokalpolitiker der Kurdischen Demokratischen Partei (PDK) verfügt.

Nur wenige der geflohenen Einwohner der Stadt sind bislang in ihre Häuser zurück gekehrt, aus denen sie beim Vorrücken der Milizen des selbst ernannten Islamischen Staates im August 2014 fliehen mussten. Die Rückkehrer, aber auch die zahlreichen noch in Kurdistan und anderen Regionen des Nahen Ostens versprengten Einwohner Alqoshs befürchten nun, die Absetzung des Bürgermeisters könnte nur ein erster Schritt hin zu einer Einverleibung des Gebietes in die Autonome Region Kurdistan sein.

Die Regierung der einzigen Autonomen Region des Irak hat bereits angekündigt, am kommenden 25. September ein Referendum durchführen zu wollen. Darin soll über einen unilateralen Austritt aus dem irakischen Staat abgestimmt werden. Christliche irakische Politiker weisen bereits seit geraumer Zeit darauf hin, dass Minderheiten in der Niniveh-Ebene zunehmend Druck ausgesetzt seien, die zukünftige Unabhängigkeit der Region Kurdistan zu unterstützen. 

(fides 20.07.2017 cs)

 








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