2017-07-14 11:10:00

Vatikan: Religion zu verdrängen fördert Extremismus


Wenn Religion an den Rand der Gesellschaft verbannt wird, riskiert sie Radikalisierung oder Extremismus. Davor hat der vatikanische „Außenminister“, Erzbischof Paul Gallagher, am Freitag in Rom gewarnt. Der Vatikanvertreter nahm an einem Arbeitstag zum Schutz religiöser Gemeinschaften teil; dabei wurde eine neue Beobachtungsstelle der Regierung für Religionsfreiheit vorgestellt.

Gallagher beklagte eine zu große Zurückhaltung einiger öffentlicher Entscheidungsträger beim Sprechen über Religion. Mit der Abwertung der gesellschaftlichen Aufgaben der Religion gehe eine Zunahme sozialer Ungerechtigkeit einher, führte der Erzbischof aus. Wenn sich junge Leute von den traditionellen Kultorten abwendeten und etwa stattdessen im Internet nach Antworten auf grundlegende Fragen suchten, könnten sie dort mit Extremismus in Kontakt kommen, warnte der Vatikanmann.

Religionsfreiheit dürfe nicht „atomisiert“ werden, bekräftigte Gallagher vor dem italienischen Außenminister Angelino Alfano. Die freie Ausübung der Religion in der Öffentlichkeit müsse garantiert sein; Religion nur „in den eigenen vier Wänden“ leben zu können, sei zu wenig.

Aufgabe der Beobachtungsstelle ist unter anderem die Anzeige als maßgeblich empfundener Fälle und „besonders kritischer Situationen“. Den Vorsitz des Gremiums hat Salvatore Martinez, Präsident der katholischen charismatischen Bewegung „Rinnovamento nello spirito“ in Italien. Der Beobachtungsstelle gehören weiter der beim Außenministerium für Menschenrechte zuständige Minister Fabrizio Petri sowie Alessandro Monteduro an, Direktor von „Kirche in Not“ Italien.

(cath.ch/kna 14.07.2017 jm)








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