2017-07-11 13:06:00

Großbritannien: Charlies Mutter dankt Papst und Trump


Die Eltern des todkranken britischen Babys Charlie Gard hoffen auf ein Wunder. Ein britisches Gericht wird am Donnerstag erneut entscheiden, ob der todkranke Charlie mit einer experimentellen Therapie behandelt werden darf. Dass es überhaupt so weit gekommen sei, verdanke man dem Papst und US-Präsident Donald Trump, sind Charlies Eltern überzeugt. Franziskus und Trump hätten „bis jetzt Charlies Leben gerettet“, sagte die Mutter, Connie Yates, am Montag dem britischen Sender BBC. Charlie ist elf Monate jung und leidet unter einer mitochondrialen Myopathie, einer seltenen Erbkrankheit, die zu Muskelschwund und einer Schädigung des Gehirns und innerer Organe führen kann.

Internationales Thema

„Durch den Papst und Präsident Trump wurde unser Fall zu einem internationalen Thema“, sagte die Mutter. Sie hoffe, dass nun auch die Justiz „ihre Meinung ändern wird“.
Charlies Eltern fordern, dass Charlie für eine experimentelle Therapie in die USA ausgeflogen werden darf. Bislang war ihnen dies gerichtlich in allen Instanzen verboten worden. Gemäß einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte sollten die lebenserhaltenden Maßnahmen für Charlie eingestellt werden. Die britischen Ärzten hatten ursprünglich argumentiert, der Junge habe durch die Krankheit unheilbare Gehirnschäden erlitten und könne durch weitere Behandlungen „unnötig leiden“.

Alle Hoffnung schien verloren

Als sie auch in letzter Instanz vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte scheiterten, schien alle Hoffnung verloren. Schluchzend bringen sie ihre Unterstützer auf den neuesten Stand. „Wir können unseren eigenen Sohn nicht einmal zum Sterben mit nach Hause nehmen“, sagte Vater Chris Gard in einer Videobotschaft mit bebender Stimme. Doch dann kommt wieder Bewegung in den Fall. Papst Franziskus lässt mitteilen, er bete für die Eltern und hoffe, dass ihr Wunsch, Charlie zu begleiten, nicht missachtet werde. US-Präsident Donald Trump schreibt auf Twitter: „Wenn wir dem kleinen Charlie Gard helfen können, (...) würden wir uns sehr freuen, das zu tun.“

Kehrtwende?

Am Montagnachmittag war eine neue Anhörung vor dem britischen Obersten Gerichtshof vorgesehen. Zuvor hatte das Londoner Krankenhaus, in dem Charlie sich befindet, von Experten neue angebliche Beweise für das Funktionieren einer experimentellen Therapie erhalten.
In einer Mitteilung des Krankenhauses Great Ormond Street hieß es am Wochenende, internationale Forscher hätten mitgeteilt, „dass sie neue Beweise für ihre vorgeschlagene experimentelle Behandlungsmethode haben“. Das Londoner Krankenhaus betonte weiter: „Wir glauben, gemeinsam mit Charlies Eltern, dass es richtig wäre, die neuen Beweise zu untersuchen.“ Das Great Ormond Street Hospital wolle deshalb „dem Obersten Gericht die Möglichkeit geben, die angeblichen neuen Beweise objektiv zu bewerten. Das Oberste Gericht wird dann auf Grundlage dieser Fakten eine Entscheidung treffen.“
Charlie Gard leidet Zuletzt hatte ein Krankenhaus aus New York angeboten, den kleinen Patienten aufzunehmen. Anfang der vergangenen Woche hatte dies auch das vatikanische Kinderkrankenhaus „Bambino Gesu“ getan.

(kna/domradio/bbc 11.07.2017 mg)








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