2017-07-06 11:59:00

Kolumbien: „Versöhnung ist nicht etwas Magisches"


Oscar Urbina Ortega, Erzbischof von Villavicencio, ist neuer Präsident der katholischen Bischofskonferenz des südamerikanischen Landes. Die Bischöfe wählten Ortega am Mittwoch in Bogotá für die kommenden drei Jahre an die Spitze der kolumbianischen Kirche. Zum Vizepräsidenten machten sie Ricarco Antonio Tobón Retrepo, den Erzbischof von Medellín.

Auf einer Pressekonferenz nach seiner Wahl bekräftigte Erzbischof Ortega den Einsatz der Ortskirche für Frieden und Versöhnung: „Wir arbeiten alle auf unterschiedliche Weise für den Frieden und sind auf diesem Weg in eine neue Phase eingetreten: die Versöhnungsarbeit. Alle Kolumbianer haben ein verletztes Herz und brauchen Versöhnungsarbeit, die ein Weg der Heilung ist.“

Vor gut einem Jahr hat die Regierung mit der Rebellengruppe FARC einen endgültigen Waffenstillstand vereinbart. Nach 50 Jahren Blutvergießen hofft die Kirche nun auf eine völlige Befriedung des Landes. Ortega sagte am Mittwoch mit Blick auf die noch aktive Rebellengruppe ELN: „Wir hoffen, dass diese Gruppe den ersten Schritt tut, um durch Dialog eine Lösung zu suchen.“

Im Zeichen der Versöhnung steht auch die Papstreise nach Kolumbien: „Demos el primer paso“ – „Tun wir den ersten Schritt“ ist das Motto der am 6. September startenden Reise. Franziskus besucht dabei die Städte Bogotà, Villavicencio, Medellín und Cartagena. Ortega zeigte sich davon überzeugt, dass Franziskus' Besuch den Versöhnungsprozess im Land unterstützen wird. Der neue Vorsitzende der Bischofskonferenz zeigte sich zugleich realistisch, was die Schritte angeht, die dieser Weg mit sich bringen muss: „Versöhnung ist nicht etwas Magisches, sondern erfordert Pädagogik, Begleitung, Wege, die sich öffnen, tiefgreifende Unterstützung." 

(sir/rv 06.07.2017 pr)








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