2017-07-05 09:07:00

Päpstliches Krankenhaus darf Charlie nicht aufnehmen


Charlie Gard kommt nicht nach Rom ins Päpstliche Kinderkrankenhaus Bambino Gesù. Wie die Präsidentin des Krankenhauses, Mariella Enoc, gegenüber Radio Vatikan mitteilt, habe das zuständige Krankenhaus in London diese Entscheidung getroffen.

„Ich bin von der Mutter von Charlie kontaktiert worden, einer sehr willensstarken Frau, die nicht nachgeben will, aber das Krankenhaus hat uns mitgeteilt, dass es aus rechtlichen Gründen das Kind nicht zu uns bringen kann.“ Der zehn Monate alte Charlie leidet an einer seltenen Krankheit, durch die er den Ärzten zufolge unheilbare Gehirnschäden erlitten hat. Seine Eltern kämpfen für eine experimentelle Therapie in den USA. Das Great Ormond Street Hospital in London gewährte den Eltern bisher bloß einen Aufschub, um sich von ihrem Sohn zu verabschieden. Es sei im besten Sinne des Kindes, sein Leben sanft zu beenden, Charlie sterben zu lassen, sagt das Krankenhaus, auch gegen den Willen der Eltern. Das Oberste Gericht Großbritanniens und der Europäische Menschenrechtsgerichtshof gaben der Klinik Recht. Aber die Eltern wollen nicht aufgeben.

„Wenn wir es tun können, werden wir es auch tun“

Der Papst wünsche sich, „dass der Wunsch der Eltern, ihr Kind bis zum Ende zu begleiten und zu pflegen, nicht vernachlässigt wird“, so Vatikansprecher Greg Burke an diesem Montag. Deswegen arbeite der Vatikan weiter daran, den Eltern zu helfen: „Wir untersuchen gerade, ob wir helfen können, die Probleme zu überwinden“, sagte gegenüber Radio Vatikan Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. „Wenn wir es tun können, werden wir es auch tun.“

Ob es überhaupt eine Therapie für Charlie gibt, ist ungewiss. Mediziner gehen bisher davon aus, dass seine Krankheit nicht die geringste Chance auf Heilung zulässt. Krankenhaus-Präsidentin Enoc fügt aber an: „Im Leben gibt es Grauzonen. Das hier ist so eine Grauzone. Ich halte mich da mit einem Urteil zurück, ob es eine Therapie gibt oder nicht, und deswegen mache ich nur das, was ich tun kann. Und das ist, das Kind und die Familie aufzunehmen und sie zu begleiten, wie der Papst uns gebeten hat.“

(rv 05.07.2017 ord)








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