2017-06-23 13:21:00

Litauen: Märtyrer und Bischof Matulionis wird seliggesprochen


Es ist die erste Seligsprechung in Litauen: Am Sonntag, den 25. Juni, wird der frühere Bischof und Sowjet-Kritiker Teofilius Matulionis seliggesprochen. Die Feier auf dem Kathedralenplatz der Hauptstadt Vilnius wird der Präfekt der Kongregation für Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal Angelo Amato, leiten. Matulionis wird in Litauen als erster Märtyrer der sowjetischen Besatzung, wie die Zeit von 1944 bis 1991 genannt wird, verehrt.

1873 im heutigen Litauen geboren, wuchs er in einer religiösen Bauernfamilie auf. Mit 27 Jahren wurde er Priester im heutigen Weißrussland und erlebte die politischen Umstürze und Entwicklungen im russischen Reich mit. Weil er als katholischer Priester ein Kind getauft hatte, das aus einer russisch-orthodox sowie katholischen Familie stammte, musste er das erste Mal ins Gefängnis. Damals war der Wechsel der Konfession verboten. Im Jahr 1928 ernannte Papst Pius XI. den Priester Matulionis zum Weihbischof des Bistums Minsk-Mahiljou. Daraufhin hatten die Sowjets ihn für zehn Jahre Lagerhaft in ein Gulag geschickt. Heute sagen viele Kirchenvertreter, es ein Wunder, dass er diese Haft überlebt habe.

Dank eines Gefangenenaustauschs zwischen der Führung in Moskau und Litauen konnte er 1933 freigelassen werden. Zehn Jahre später übernahm er als Bischof das kleine litauische Bistum Kaisiadorys, bevor ihn 1946 die Sowjets wieder in Gefangenschaft nahmen und für drei Jahre des Landes verwiesen. Später konnte er zwar wieder in Litauen leben – stand aber unter Hausarrest, während dessen er auch 1962 starb.

Papst Franziskus hatte Teofilius Matulionis im Dezember als Märtyrer anerkannt und damit die Seligsprechung am kommenden Sonntag ermöglicht. Die letzte Seligsprechung eines Litauers fand vor 30 Jahren statt, allerdings wegen der damaligen kommunistischen Besatzung in Rom.

(cna/adnkronos/deutschlandfunk 23.06.2017 fr) 








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