2017-06-17 12:54:00

Merkel: „Papst ermutigte mich, für Klimaabkommen zu kämpfen"


Gleich nach ihrer Begegnung mit Papst Franziskus im Apostolischen Palast hat Angela Merkel am Samstag den Journalisten erzählt, wie's war. Noch im Vatikan - auf dem Gelände des deutschen Friedhofs Campo Santo Teutonico - trat die deutsche Kanzlerin vor die Presse. „Zu Beginn hat der Papst seine Anteilnahme bekundet angesichts des Todes von Helmut Kohl. Und ihn als großen Staatsmann gewürdigt.“

Das Hauptthema des gegenseitigen Austauschs war aber, Merkels Angaben zufolge, der anstehende G20-Gipfel Anfang Juli in Hamburg und die politische Agenda dafür. „Die Agenda geht davon aus, dass wir eine Welt sind, in der wir multilateral zusammenarbeiten wollen. Eine Welt, in der wir keine Mauern aufbauen wollen, sondern Mauern einreißen wollen und in der alle an Wohlstand, an Reichtum, an Ehre und Würde des Menschen gewinnen sollen. Auf dieser Basis werden wir über die Weltwirtschaft diskutieren und natürlich über die Herausforderungen des Terrorismus.“

Ein Schwerpunkt des G20-Gipfels soll die Zukunft Afrikas sein, unterstrich Merkel nach der Papst Audienz – das sei auch ganz in Franziskus' Sinne:

„Das ist vom Papst begrüßt worden, und er hat mich ermutigt auf diesem Weg weiter zu gehen, genauso wie für internationale Abkommen zu kämpfen, zum Beispiel das Pariser Abkommen. Wir wissen ja, dass bedauerlicherweise die Vereinigen Staaten von Amerika aus diesem Abkommen austreten.“

Franziskus hatte US-Präsident Donald Trump vor drei Wochen im Vatikan empfangen. US-Außenminister Rex Tillerson berichtete hinterher, im Vatikan habe man Trump gedrängt, am Pariser Klimaschutz-Abkommen festzuhalten. Doch wenige Tage nach der Audienz von Rom kündigte Trump den Ausstieg aus dem Abkommen an. 

Zurück zu Angela Merkel: „Insgesamt war es für mich ein sehr ermutigendes Gespräch, den Weg der Gemeinsamkeit trotz aller Herausforderungen weiter zu gehen und zu versuchen, Schritt für Schritt auch Erfolge für die gesamte Weltgemeinschaft zu erzielen. In diesem Geiste werden wir jetzt auch die Vorbereitungen für das G20-Treffen Anfang Juli weiterführen.“

Nach ihren Gesprächen im Vatikan besuchte Merkel mit ihrem Ehemann Joachim Sauer übrigens auch noch eine Ausstellung am Petersplatz, die vom Siebenarmigen Leuchter des Tempels von Jerusalem handelt. „Es ist für mich eine großartige Ausstellung der Verbundenheit des Judentums und des Christentums, auch des gegenseitigen Respekts der Religionen voreinander.“

(rv 17.062017 fr) 








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