2017-06-16 09:44:00

Betroffenheit in Kamerun: Bischof ermordet - aber warum?


Die Bischöfe Kameruns gehen davon aus, dass ihr Mitbruder Jean Marie Benoit Bala ermordet wurde. Er war Bischof von Bafia, im Inneren des Landes. Bisher wurde in Kameruns Medien berichtet, dass Bala Selbstmord begangen hätte. Sein Körper wurde am 2. Juni im Fluss Sanaga, rund 80 Kilometer von der Hauptstadt Yaoundé gefunden.

Für den Erzbischof von Yaoundé, Jean Mbarga, ist eines klar: seit 30 Jahren sind Priester und Ordensleute in dem afrikanischen Land in Gefahr. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt Mbarga:

„Wir haben es hier mit einer Geschichte des Martyriums zu tun. Es ist eine traurige Tatsache, dass wir Geistliche verfolgt werden und Opfer sind. Wer dahinter steckt, ist aber nicht ganz klar. Was wir wissen, ist, dass sie die Kirche angreifen wollen und zwar mit einem hohen Blutzoll und vielen Toten.“

Bisher sind mindestens zwölf Priester und zwei Ordensfrauen in dieser „Zeit der Verfolgung“ ums Leben gekommen. Am vergangenen 10. Mai wurde der Rektor des Priesterseminars von Bafia, Pater Armel Collins Ndjama, in seinem Zimmer tot aufgefunden.

„Jedes Mal stehen wir vor einem Rätsel. Wir wissen einfach nicht, wen wir überhaupt beschuldigen können. Man kann sich vorstellen, mit welcher Angst die Priester und Ordensleute bei uns leben. Angst herrscht auch bei den Gläubigen und das ist das Traurige an diesen Fällen: die Tätigkeit der Kirche wird blockiert.“

Derweil haben die Bischöfe die Regierung zur Klärung des Falles aufgerufen. Es sei wichtig, dass für die Sicherheit des Klerus gesorgt werde. An die Medien gerichtet, riefen die Bischöfe sie auf, sachlich über den Fall zu berichten. Bereits bevor die Leiche entdeckt worden war, hatte lokale Medien berichtet, dass es sich um einen Selbstmord handele. Über Social Media wurden auch Bilder des Leichnams verbreitet sowie Gerüchte, Vermutungen und makabre Scherze gestreut.

(rv 16.06.2017 mg)








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