2017-06-12 11:22:00

Venezuela: Präsident Maduro will Papst als Vermittler


Angesichts der dramatischen Lage in Venezuela setzt nach der Opposition jetzt auch die Regierung auf Unterstützung der katholischen Kirche: Weil seine Gegner „Kinder zur Terroristen ausbilden“, hat Präsident Nicolas Maduro ein Schreiben an Papst Franziskus angekündigt. In einer Fernsehansprache sagte er am Sontag: „Ich werde Papst Franziskus bitten, uns zu helfen, damit die Opposition die Gewalt beendet, aber vor allem die Beteiligung von Kindern an Gewalttaten zu stoppen.“

Seit April hat sich die Lage in Venezuela dramatisch zugespitzt. Bei Protesten der Opposition gegen die Regierung von Präsident Maduro, der die Demonstranten als „Terroristen“ bezeichnet, sind bisher an die 70 Menschen ums Leben gekommen; darunter sechs Minderjährige.

Einen erneuten Vermittlungsversuch des Vatikans zwischen den beiden verfeindeten Lagern hatte der Vorsitzende des venezolanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Diego Padron bei einem Treffen mit Papst Franziskus in der vergangenen Woche vorerst ausgeschlossen. „Das Volk will das Wort Dialog nicht hören", so Padron wörtlich in einem Interview. Der Erzbischof von Caracas, Kardinal Urosa Savino, hatte erst vor wenigen Tagen davor gewarnt, dass die Regierung Venezuelas einen Keil zwischen die Bischöfe und den Papst treiben wolle. Erste Versuche des Vatikans, in Gesprächen mit Regierung und Opposition die Krise im Land zu lösen, waren vor Monaten gescheitert.

Die Bischöfe des Landes verurteilten immer wieder das Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen Demonstranten und werfen der Regierung vor, mit einer geplanten Verfassungsreform die Krise nicht zu lösen, sondern vielmehr eine linke Militärdiktatur zu errichten. Für den Erzbischof von Venezuela, Kardinal Jorge Urosa Savino, „ist Venezuela bereist eine Diktatur“.

Seit Jahren herrscht in dem südamerikanischen Land eine schwere wirtschaftliche Krise. Als Folge mangelt es akut an Lebensmitteln und medizinischer Versorgung. In den vergangenen Monaten sind Tausende aus Protest gegen die Regierung auf die Straße gegangen.

(reuters/cna/rv 12.06.2017 fr) 








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