2017-06-06 11:54:00

Venezuela: Friedensnobelpreisträger kritisieren Regierung


Angesichts der sich weiter zuspitzenden Krise in Venezuela haben mehrere Träger des Friedensnobelpreises die Regierung und Behörden des Landes für ihr striktes Vorgehen kritisiert. In einer Erklärung, die zehn Nobelpreisträger unterzeichnet haben, fordern sie die Freilassung von politischen Gefangenen, den Schutz der Demonstrationsfreiheit und Achtung des friedlichen Protests.

Es sei die Verantwortung der Regierung, „ein Umfeld von Frieden zu garantieren, das ein Verständnis unter den Parteien fördert und die demokratischen Institutionen des Landes respektiert und stärkt“, zitiert die katholische Nachrichten-Agentur KNA aus der Erklärung vom Montag. Darin rufen die Preisträger die Sicherheitskräfte dazu auf, die Gewalt gegen Demonstranten und Regierungsgegner einzustellen, und die internationale Staatengemeinschaft solle die Repressionen verurteilen.

Außerdem setzen sich die Nobelpreisträger, darunter der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos und der südafrikanische Bischof Desmond Tutu, für die Unabhängigkeit des Nationalen Wahlrates und einen reibungslosen Ablauf der anstehenden Wahlen ein.

Seit Monaten erschüttert eine schwere Krise Venezuela. Angefangen hatte es mit einer sich immer rasanter verschlechternden Wirtschaftslage, gefolgt von Engpässen in der Gesundheits- und Lebensmittelversorgung. Das Land rutscht seit dem immer tiefer in eine Staatskrise. Tausende Menschen gehen gegen die Regierung von Präsident Maduro auf die Straße, bei den Straßenkämpfen mit der Polizei sind bisher rund 65 Menschen ums Leben gekommen. Die Bischöfe des Landes und der Vatikan, aber auch Menschenrechtsorganisationen und andere Staaten hatten die Regierung immer wieder für ihr hartes Vorgehen gegen Gegner und Oppositionelle kritisiert.

(kna/rv 06.06.2017 fr) 








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