2017-05-30 10:53:00

Überschwemmungen auf Sri Lanka: Apokalyptische Szenen


Nach vier Tagen heftigen Regens und sintflutartiger Überschwemmungen auf Sri Lanka stehen mindestens eine halbe Million Menschen vor dem Nichts: Keine Häuser mehr, keine Nahrung, keine Infrastruktur. Nach jüngsten Medienberichten starben mindestens 177 Menschen in den Fluten, 102 werden noch vermisst. Und die Wetterprognosen sehen düster aus. Für die nächsten Tagen sind weitere schwere Regenfälle vorgesehen. Caritas-Sri Lanka steht an vorderster Front bei der Nothilfe, sagt ihr Sprecher, Beppe Pedron, im Interview mit Radio Vatikan.

„Zum Glück sinkt in einigen Regionen des Landes der Wasserspiegel. Leider gibt es aber auch Gebiete, wo das nicht der Fall ist. Wir rechnen mit über 140.000 betroffenen Familien. Die Aufnahmezentren sind vor allem Schulen, die zum Glück auch Nahrung, Kleider und Nothilfe anbieten können.“

Es scheint paradox: Trotz des vielen Regens und der Überschwemmungen fehlt es vor allem an Wasser. Die Regenmenge bringt eben vor allem unsauberes Wasser. Ansteckende Krankheiten sind nicht selten und werden immer mehr zum Problem. „In dieser Periode – also seit ein paar Monaten und bis jetzt – grassiert die Dengue-Epidemie. Mit der Ansammlung des unsauberen Regenwassers wird das wohl noch schlimmer werden.“

Die Unwetterkatastrophe dauert schon seit Freitag. Zwar bringt der Monsun jedes Jahr einen gewissen Notstand mit sich, doch niemand war auf dieses Ausmaß vorbereitet. „Hinzu kommt, dass die Regierung sich nur wenig um diese Art von Naturphänomenen kümmert. Die Bevölkerung ist also gar nicht darauf vorbereitet. Es würde bereits sehr viel helfen, wenn zu Beginn der Monsunzeit die Kanalisationen gereinigt würden, und wenn man es vermeiden würde, in dieser Zeit Abfall auf die Straße zu werfen und liegen zu lassen. Das blockiert nämlich den Wasserzufluss.“

(rv 30.05.2017 mg)








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